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    JDS Uniphase  364  0 Kommentare Schlimmer geht’s immer

    Der Hersteller von optoelektronischen Bauelementen für Kommunikationsnetze JDS Uniphase hat im abgelaufenen Quartal 70 Prozent weniger umgesetzt. Bei Erlösen von 286 Mio. Dollar wurde ein Verlust von 2,1 Mrd. Dollar oder 1,60 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Wer gedacht hatte, das Unternehmen hätte im den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres bereits genügend Goodwill abgeschrieben, sah sich eines besseren belehrt: Im Schlussquartal kamen noch einmal 1,3 Mrd. Dollar für Firmenwerte hinzu, die man aus heutiger Sicht viel zu teuer eingekauft hat. Gemessen an der im zweiten Quartal 2001 schon abgeschriebenen Summe in Höhe von 46 Mrd. Dollar ist der aktuelle Betrag sicher „Peanuts“, ob aber schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist, steht erst einmal dahin.

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    Pro-forma hat JDS 19 Cent je Antie verloren. Vor einem Jahr sind 21 Cent je Anteilschein verdient worden. Die aktuelle Zahl ist nicht mit Marktschätzungen in Höhe von minus 2 Cent je Aktie vergleichbar, weil hierin unter anderem Restrukturierungskosten nicht enthalten sind. Das Unternehmen geht aber davon aus, dass man die Analystenschätzung erreicht habe. Nachprüfen konnte das so schnell offenbar niemand. „Ich denke nicht, dass sie die Prognosen erreicht haben, “ sagte Jane Dragone von C.E. Unterberg Towbin spontan, bat sich dann aber doch Bedenk- und Rechenzeit aus.

    Der von JDS gegebene Ausblick sieht auch im laufenden Quartal einen Umsatzrückgang von 10 bis 15 Prozent vor. Der Abschwung dauere länger als erwartet, heißt es. Früher hatte man alle Hoffnung auf den März gelegt, jetzt sagte man, man wisse nicht, wann der Boden erreicht sei. Das Juni-Quartal bringe nach jüngsten Umfragen auch noch nicht die Wende, sagte Finanzvorstand Tony Muller. In jedem Falle sei man für einen Umschwung bestens positioniert. Natürlich...

    Bis zum Jahresende 2001 wurde die Belegschaft um zwei Drittel reduziert. Ob insgesamt nun eine Kostenstruktur erreicht ist, die Aussicht auf einen Turnaround gibt, erscheint vielen Beobachtern angesichts der Entwicklung der Bruttomarge fraglich. Während Analysten von Werten zwischen 26 und 30 Prozent ausgegangen sind, kam der Wert lediglich auf 22,5 Prozent. Das war das, was die meisten Beobachter in ersten Stellungnmahmen auch besonders beunruhigt hat. Die Diskussion um den Verlust je Aktie wäre für sie bedeutungslos gewesen, wenn nur die Bruttomarge gestimmt hätte. Andere, wie beispielsweise James Jungjohann von CIBC WorldMarkets, wollten ohne ihren Taschenrechner gar nichts sagen.

    JP Morgan äußerte sich sehr vorsichtig. Das Brokerhaus glaubt, dass die Lagerbestände bei den Kunden weiterhin hoch sind und es auch noch bis in das zweite Halbjahr bleiben werden. Robertson Stephens bewertet den JDS-Titel als „market perform“. Der Weitverkehrsbereich bleibe in näherer Zukunft deutlich schwächer als andere Segmente der Telekommunikation. Einige Beobachter, wie Jungjohann, widersprechen: „Wir denken, im März ist der Boden erreicht. Danach aber geht es erst einmal flach weiter bis zum Jahresende.“

    Mancher Warner meldete sich gestern nach Veröffnelichung der Zahlen und sagte, die Aktie sei nun ein riskantes Investment.

    Die aktuellen Quartalszahlen von Corning, sowie der Ausblick 253106 sprechen eine ähnlich Sprache wie diejenigen von JDS Uniphase: Die Durststrecke bei der Weitverkehrskommunikation ist noch lange nicht vorbei.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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