Rettung in höchster Not? - Seite 2
Die Pläne gehen das zugrundeliegende Problem nicht an, nämlich die unzureichende Kapitalisierung im Finanzsektor. Sie würden die Kapitalisierung nur dann verbessern, wenn die notleidenden Assets zu überhöhten Preisen zurückgekauft würden. Noch ist nicht ausgemacht, welche Handhabe der Kongress dagegen hätte. Falls er dies unterbinden kann, bleibt das Finanzsystem unterkapitalisiert mit der Folge einer Kreditklemme. Falls nicht, würden Banken auch noch für ihr exzessives Risiko belohnt.
Damit entsteht die paradoxe Situation, dass der Rettungsplan dann und nur dann eine positive wirtschaftliche Auswirkung hat, wenn die „Assets“ zu überhöhten Preisen aufgekauft werden. Das aber stützt genau die Institutionen am meisten, die das schlechteste Risikomanagement gezeigt haben.
Mit dem Rettungsplan wird die dringend nötig konstruktive Vernichtung untauglicher, an die Erfordernisse wechselnder Gegebenheiten nicht angepasster Unternehmen ein weiteres Mal herausgezögert. Unter
Bedingungen eines funktionierenden kapitalistischen Marktes würden genau diese Dinosaurier als erste verschwinden. So aber lassen sie aufstrebenden, für die neuen Herausforderungen besser geeigneten
Unternehmen keinen Raum. Die Unternehmenslandschaft überaltert weiter, eine untaugliche Unternehmenskultur lebt weiter, exzessives Risiko wird belohnt, statt bestraft.
Apropos „Dinosaurier“: Goldman Sachs und Morgan Stanley werden „richtige“ Banken. Damit geht die Ära der (unregulierten) Investmentbanken zu Ende, die nach der Großen Depression begann und mit dem Ende des Goldstandards vor fast vier Jahrzehnten so richtig in Fahrt kam.
Weitere Kritikpunkte: Die Pläne untergraben das AAA-Rating der USA und schwächen den Dollar, insbesondere auch vor dem Hintergrund der mangelnden Kontrolle der neu zu schaffenden Rettungsinstitution. Damit aber ist auch offen, wie groß der Einfluss auf künftiges Wirtschaftswachstum ist. Daher dürften ausländische Investoren bei einem US-Engagement deutliche Risikozuschläge verlangen. Außerdem sind die großen Risiken, die weiterhin vom über 60 Bill. Dollar großen, unregulierten Markt der Kredit-Default-Swaps ausgehen, mit diesem Rettungsplan nicht einmal ansatzweise adressiert.
Apropos „Dinosaurier“: Goldman Sachs und Morgan Stanley werden „richtige“ Banken. Damit geht die Ära der (unregulierten) Investmentbanken zu Ende, die nach der Großen Depression begann und mit dem Ende des Goldstandards vor fast vier Jahrzehnten so richtig in Fahrt kam.
Weitere Kritikpunkte: Die Pläne untergraben das AAA-Rating der USA und schwächen den Dollar, insbesondere auch vor dem Hintergrund der mangelnden Kontrolle der neu zu schaffenden Rettungsinstitution. Damit aber ist auch offen, wie groß der Einfluss auf künftiges Wirtschaftswachstum ist. Daher dürften ausländische Investoren bei einem US-Engagement deutliche Risikozuschläge verlangen. Außerdem sind die großen Risiken, die weiterhin vom über 60 Bill. Dollar großen, unregulierten Markt der Kredit-Default-Swaps ausgehen, mit diesem Rettungsplan nicht einmal ansatzweise adressiert.