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    ASIEN-TRENDS-Kolumne  1944  0 Kommentare China hat Deutschland bereits überholt

    Die Volksrepublik China ist die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt – und zwar bereits seit 2007. Am Mittwoch ging nämlich die überraschende Meldung über die Ticker, dass China die Daten zum Wirtschaftswachstum im Jahr 2007 nach oben revidiert hat. Demnach ist die Wirtschaftsleistung des Landes in diesem Jahr nicht um 11,9 Prozent, sondern sogar um 13 Prozent gestiegen. Sie lag bei insgesamt 3,38 Billionen Dollar.

    Dies bedeutet nichts anderes, als dass China bereits 2007 auch die Bundesrepublik Deutschland überholt hat. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt lag seinerzeit – auf Basis der damaligen Wechselkurse – bei 3,32 Billionen Dollar. Das Reich der Mitte hat also schon im vorletzten Jahr eine höhere Wirtschaftsleistung aufgewiesen als das ehemalige „Wirtschaftswunderland“ BRD. Viele Leute hierzulande wollen dies immer noch nicht wahrhaben, aber die Zahlen sind verlässlich und sprechen eine deutliche Sprache.

    Inzwischen dürfte sich der Abstand zwischen den beiden Wirtschaftsriesen weiter vergrößert haben. Chinas Bruttoinlandsprodukt sollte im Gesamtjahr 2008 um 8 bis 10 Prozent zugelegt haben (genaue Daten liegen noch nicht vor). Deutschlands Wirtschaft ist hingegen einer ersten Schätzung zufolge nur noch um 1,3 Prozent gewachsen. Hinzu kommt, dass sich die BRD bereits seit dem zweiten Quartal 2008 in einer Rezession befindet. Auch die Aussichten auf das kommende Jahr sind mau. Während China in der ersten Jahreshälfte in jedem Fall ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich erzielen sollte, weisen die Indikatoren für die Bundesrepublik weiter in Richtung Stagnation. Dieser Unterschied macht sich bereits jetzt bemerkbar – zum Beispiel in der Entwicklung der Unternehmensgewinne. Die Schere dürfte hier im laufenden Jahr noch weiter auseinanderklaffen.

    Die statistischen Daten machen deutlich, wie sehr sich die Welt in den letzten Jahren verändert hat. China gehört nunmehr zu den drei größten Volkswirtschaften der Welt und liegt nur noch hinter den USA und Japan. Gleichzeitig befinden sich seit 2007 zwei der drei weltgrößten Wirtschaftsnationen auf dem asiatischen Kontinent. Die asiatischen Staaten als Gesamtheit haben damit eine Bedeutung erlangt, die ihnen noch vor 10 Jahren kaum ein westlicher Betrachter zugestanden hätte.

    Gerade China hat in den letzten Jahren Unglaubliches erreicht. Seit das Land 2001 der WTO beigetreten ist, haben 300 Millionen Chinesen die offizielle Armutsgrenze überwunden. Dies entspricht in etwa der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten. Das durchschnittliche Wachstum lag in den vergangenen beiden Jahrzehnten durchschnittlich im zweistelligen Prozentbereich. Dabei hat das Land sowohl die Asien-Krise als auch die Rezession im Westen in den Jahren 2002 und 2003 gemeistert. Zudem galt es, ein ehemals planwirtschaftlich organisiertes System mit Millionen maroder Staatsbetriebe in ein wachstumsstarkes kapitalistisches System umzubauen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Die Erfolge, die hier bisher erreicht worden sind, sprechen aber eine mehr als deutliche Sprache.

    Natürlich ist auch China von der derzeitigen globalen Krise betroffen. Es spricht aber vieles dafür, dass diese nur ein Intermezzo bleiben wird. Sollten sowohl China als auch die USA ihre langfristigen Durchschnitts-Wachstumsraten beibehalten können, dann wird China in 20 Jahren auch die USA in Punkto Wirtschaftsleistung überholt haben. Die Volksrepublik wäre dann sowohl das bevölkerungsreichste Land als auch die größte Wirtschaftsmacht der Welt. Gleichzeitig dürften auch die asiatischen Tigerstaaten weiterhin schneller wachsen als die Industrieländer im Westen.

    Das weltwirtschaftliche Gleichgewicht verschiebt sich Jahr um Jahr und Tag für Tag in Richtung Asien. Die meisten Anleger haben die Schlüsse, die sich aus diesem Szenario ergeben, noch nicht gezogen. Die Zeit drängt allerdings. Beziehen deshalb auch Sie die asiatischen Börsen stärker künftig verstärkt in Ihre Investitionsplanung mit ein – und profitieren Sie dabei von unseren Empfehlungen in ASIEN-TRENDS.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
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