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    Kontron  236  0 Kommentare Aufschwung einmal anders

    Kontron setzt Aufschwung fort, so titelte der Hersteller von embedded Computern heute morgen in seiner ad-hoc-Mitteilung. Das macht neugierig und stimmt hoffnungsfroh. Doch leider scheint man in Eching bei München am 18. April 2002 den Begriff „Aufschwung“ anders zu definieren, als er Land auf Land ab gesehen wird. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sind rund 47 Mio. Euro umgesetzt worden. Damit sei der Aufschwung seit dem vierten Quartal 2001 mit 48 Mio. Euro an Erlösen untermauert worden, heißt es.

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    Die Zahlen zeigen keinen Aufschwung, wohl aber eine Stabilisierung deutlich oberhalb des Tiefstwertes von knapp 38 Mio. Euro aus dem dritten Quartal. Etwas anderes war allerdings auch kaum zu erwarten. Die Gesellschaft sieht sich den anhaltend schlechten globalwirtschaftlichen Rahmenbedingungen trotzen. Und macht das u.a. am Auftragsbestand fest, der zum 31.März bei mehr als 50 Mio. Euro liegt. Vor allem gute Wachstumsraten im europäischen Markt hätten sich positiv ausgewirkt. Bei Licht betrachtet, ist die Auftragszahl aber eher schwach.

    Vor allem auch in Bezug auf die geplante Fusion mit der Deggendorfer JUMPtec zu Mitte diesen Jahres gibt sich der -Vorstand zuversichtlich: Gemeinsam verfüge man derzeit über einen Auftragsbestand von ca. 100 Mio. Euro, was ein solides Polster für weiteres Wachstum darstelle, heißt es. Mit anderen Worten: JUMPtec ist aktuell die Stütze des Geschäfts.

    Das wesentlich kleinere Unternehmen sitzt auf Aufträgen in gleicher Höhe wie Kontron. Die Gesellschaft hat mit einem Umsatz von 21 Mio. Euro ein Wachstum von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hingelegt. Auch gegenüber dem vierten Quartal 2001 stiegen die Erlöse um 9 Prozent. Das ist nun eher ein „Aufschwung“. Und der soll weitergehen: Auf Grund der Vielzahl neuer Projekte vor allem mit der ETX Produktfamilie geht JUMPtec für 2002 von einem 40-prozentigen Wachstum aus.

    Anders bei Kontron: Im ersten Quartal 2001 wurden rund 51 Mio. Euro umgesetzt. Damit ist im Jahresvergleich 8 Prozent weniger erlöst worden. Eine mögliche Erklärung für das aktuelle Missverhältnis Kontron-JUMPtec ist, dass die Deggendorfer mit ihren Kunden und Produkten im Konjunkturzyklus eher später angesiedelt sind. Zudem ist die Abhängigkeit von Kontron vom Telekommunikations-Sektor immer noch vergleichsweise hoch. Und da läuft es nicht gut, das ist allseits bekannt.

    Ob sich hinter dem Missverhältnis andere Probleme verbergen, das könnte mit Informationen über den Auftragseingang der Periode geklärt werden. Die enthält Kontron seinen Aktionären aber vor. Sind die so schlecht?

    Detaillierte Zahlen für das erste Quartal 2002 werden beide Unternehmen Ende Mai 2002 bekannt geben. Das ist lange hin angesichts der mageren Daten, die beide heute herauslassen.



    Klaus Singer
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