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    Smart Investor Weekly 12/2009  1975  0 Kommentare Über Aktienauswahl – im Crack-up-Boom

    Die meisten Kommentatoren gehen von ersterem aus. Denn zu tief steckt der Schreck noch in den Knochen, zu sehr ist die Markttechnik durcheinander gewirbelt worden, als dass man nun allen Ernstes von einem neuen Bullenmarkt ausgehen mag. Wir von Smart Investor tun dies jedoch schon. Denn um beim DAX zu bleiben: Sowohl die langfristig wichtige 3.800er Marke ist überschritten als auch die eher kurzfristige wichtige 4.000er Marke ist in Angriff genommen worden. Damit könnte die Börse ein neues Kapitel aufgeschlagen haben, ein Kapitel namens „Crack-up-Boom“ (CuB). Natürlich bedarf es dazu noch weiterer Bestätigungen, aber ein Anfang ist für den CuB schon gemacht. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Nun, dieses Thema ist recht weitläufig und hintergründig, so dass wir an dieser Stelle nur eine Facette davon behandeln können:

    Infineon sagt zum Abschied leise „Servus“
    Fast auf den Tag genau vor 9 Jahren (13.03.2000) ging die damalige Siemens-Tochter Infineon mit großem Tamtam an die Börse. CEO Schumacher, gekleidet wie ein Formel-1-Rennfahrer, parkte seinen Porsche medienwirksam direkt vor der Deutschen Börse in Frankfurt. Die Anleger - nicht wissend, dass die große Neue Marktsause gerade ihren Höhepunkt überschritt - rissen sich förmlich um die Emission, die am Ende 33fach überzeichnet war. Leute, die nie im Leben Wertpapiere besaßen, beknieten Bankangestellte, ihnen diese „finnische Aktie“ in das noch nicht vorhandene Depot zu buchen. Vorbörslich wurden die Papiere über 100 Euro gehandelt. Die erste Notiz an der Börse brachte es mit 70,20 Euro auf immerhin noch gut das Doppelte des Emissionspreises. In den folgenden drei Monaten kletterten die Infineon-Titel letztmalig auf über 90 Euro. Dann drehte der Trend gen Süden. Um die Jahreswende 2008/2009 stand das Papier erneut bei 90, allerdings handelt es sich dabei nicht mehr um Euros sondern um Cents. Wer glaubte, man könne mit Aktien, die um 99% gefallen sind, keine großen Verluste mehr erzielen, wurde erneut eines Besseren belehrt: Infineon fiel auch in 2009 nochmals um über 50% im (bisherigen) Tief auf 38 Cents. Nun verlässt Infineon die erste deutsche Börsenliga. Der Abschied fällt still und bescheiden aus. Die treuen Aktionäre klammern sich an den Spruch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ oder die angebliche Börsenweisheit „Aktien steigen langfristig immer“.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 12/2009 Über Aktienauswahl – im Crack-up-Boom Die meisten Kommentatoren gehen von ersterem aus. Denn zu tief steckt der Schreck noch in den Knochen, zu sehr ist die Markttechnik durcheinander gewirbelt worden, als dass man nun allen Ernstes von einem neuen Bullenmarkt ausgehen mag. Wir von …