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    Gesco  1088  0 Kommentare Trotz Umsatz- und Ergebnisrückgang ein Kauf

    Dass sich auch erstklassige Unternehmen den Auswirkungen der tiefen Wirtschaftskrise nicht entziehen können, belegen die jüngsten Prognosen unseres langjährigen Favoriten Gesco. Nach einem hervorragenden Geschäftsjahr 2008/09 geht das Management davon aus, dass der Umsatz in der aktuellen Periode um 18 bis 26 % sinkt, für den Gewinn liegt der prognostizierte Rückgang sogar zwischen 51 und 68 %. Auch wenn der Einbruch etwas drastischer ausfällt als von uns zuletzt erwartet, sind wir von den mittelfristig aussichtsreichen Perspektiven der Mittelstandsholding weiter überzeugt.

    Wendepunkt im Zyklus

    Zum vorerst wohl letzten Mal konnte Gesco im Geschäftsjahr 2008/09 neue Höchstwerte bei Umsatz und Gewinn vorlegen und damit die mehrjährige Rekordserie fortsetzen. Obwohl sich der Konjunktureinbruch im vierten Quartal schon deutlich bemerkbar machte und die Sparte Kunststofftechnik im Gesamtjahr bereits leicht geschrumpft ist, ermöglichte die boomende Sparte Werkzeug- und Maschinenbau ein Erlöswachstum um 13,6 % auf 378,4 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich sogar überproportional um 20,9 % auf 21,6 Mio. Euro, wobei sich hier auch die Unternehmenssteuerreform positiv auswirkte. An diesem Ergebnis sollen die Anleger mit einer Rekorddividende von 2,50 Euro je Aktie partizipieren, was gemessen am aktuellen Kurs einer Rendite von 6,8 % entspricht.

    Historischer Brancheneinbruch

    In der laufenden Periode schlägt die Rezession hingegen voll auf die Geschäftszahlen durch, wie die angeführten Prognosen des Managements andeuten. Trotz des heftigen Einbruchs steht der Konzern aber durchaus besser da als zahlreiche Konkurrenten aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Schließlich musste die Branche im April einen historischen Auftragsrückgang von 58 % zum Vorjahr verkraften, nach durchschnittlich -42 % im ersten Quartal. Nur wenig besser sah es zuletzt in der Kunststoffindustrie aus, deren Umsätze zwischen Januar und März um 19,8 % eingebrochen sind.

    Diversifikation federt Einbruch ab

    Vor diesem Hintergrund ist die angepeilte Bandbreite für die Geschäftszahlen positiv zu bewerten, zumal Gesco für konservative Prognosen bekannt ist, die in der Vergangenheit regelmäßig übertroffen werden konnten. Die relative Krisenresistenz resultiert aus dem breit diversifizierten Portfolio mit 14 Mittelständlern, die in ihren jeweiligen Marktnischen vielfach eine weltweit führende Stellung einnehmen. Da das Geschäft dieser Spezialisten stark durch Innovationen getrieben wird und damit tendenziell einer eigenen Zyklik unterliegt, können Wachstumsschübe von einzelnen Unternehmen die Kontraktion von anderen Töchtern zumindest etwas ausgleichen. In dem aktuellen weltwirtschaftlichen Katastrophenjahr rechnen immerhin drei Anbieter mit weiterem Wachstum und werden dabei von Sonderkonjunkturen in ihren Kernbereichen unterstützt. Während der Ladetechnikspezialist SVT vom weltweiten Ausbau der LNG-Anlagen (LNG ist verflüssigtes Erdgas) und Frank Walz- und Schmiedtechnik von einer Modernisierungsoffensive in der osteuropäischen Landwirtschaft profitieren, sorgt der Ausbau des Bahnverkehrs in zahlreichen Ländern bei MAE für einen hohen Auftragsbestand.

    Krise bietet auch Chancen

    Neben der nach wie vor erfreulichen Entwicklung dieser Töchter sorgen an anderen Stellen Kapazitätsanpassungen und Kosteneinsparungen dafür, dass die Gruppe insgesamt in der Gewinnzone bleibt. In Verbindung mit einer hohen Eigenkapitalquote von 70 % auf der Holdingebene sowie einer Liquidität in Höhe von 24 Mio. Euro ist die Gesellschaft somit stark genug, um das Portfolio in der Krise weiter auszubauen. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren aufgrund überhöhter Preisvorstellungen der Verkäufer auf Übernahmen verzichtet wurde, erfolgte im April eine erste Transaktion. Von der im Allgäu ansässigen Firma Georg Kesel, die u.a. Werkzeugmaschinen für die Herstellung von Sägeblättern und Lenkwellenzahnstangen produziert, hat Gesco 90 % der Anteile erworben, die restlichen 10 % übernahm der Geschäftsführer. Im laufenden Geschäftsjahr soll nach Angaben des Managements zumindest noch eine weitere Akquisition erfolgen.

    Fazit

    Gesco wird von dem Einbruch der Weltkonjunktur zwar getroffen, ist aber operativ und bilanziell stark genug, um nicht ins Schlingern zu geraten. Stattdessen dürfte mit einer umsichtigen Akquisitionspolitik die Basis gelegt werden, um vom nächsten Aufschwung überproportional zu profitieren. Das Unternehmen bleibt ein Basisinvestment in unserem Musterdepot.



    Verfasst von 2Performaxx
    Gesco Trotz Umsatz- und Ergebnisrückgang ein Kauf Dass sich auch erstklassige Unternehmen den Auswirkungen der tiefen Wirtschaftskrise nicht entziehen können, belegen die jüngsten Prognosen unseres langjährigen Favoriten Gesco. Nach einem hervorragenden Geschäftsjahr 2008/09 geht das Management …

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