Smart Investor Weekly 32/2009
„All-In“ oder auch – „Rien ne vas plus!“
Der Kasinokapitalismus der Finanzbranche ist inzwischen in die Politik übergeschwappt. Das „Gezocke“ um die höchsten Wahlkampfversprechen hat begonnen
Kasinopolitik oder „Das große Bluffen“
Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Die Kanzlerin sitzt mit Ihren politischen Gegenspielern an einem großen Pokertisch und alle buhlen um die Gunst der Wähler. Wer hier gewinnt, hat den Pokertitel – ähhh die Regierungsmacht – für die nächsten vier Jahre gewonnen. Bisher hat die amtierende Amtsinhaberin Angela Merkel alle Gegenspieler geschickt ausgespielt, ist absolute Chipleaderin und hält ein solides Blatt in der Hand. Ihr wichtigster Kontrahent Frank Walter Steinmeier ist dagegen ziemlich am Ende, konnte bisher in den wichtigsten Spielen nicht punkten und hat fast nichts mehr zu verlieren. Jetzt bekommt er auch noch absolute „Loser“-Karten und in einem Akt der Verzweiflung versucht er den großen Bluff und geht zitternd „All-In“, also setzt all seine Chips mit den Worten „Vier Millionen zusätzliche Arbeitsplätze für Deutschland“.
Kasinopolitik oder „Das große Bluffen“
Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Die Kanzlerin sitzt mit Ihren politischen Gegenspielern an einem großen Pokertisch und alle buhlen um die Gunst der Wähler. Wer hier gewinnt, hat den Pokertitel – ähhh die Regierungsmacht – für die nächsten vier Jahre gewonnen. Bisher hat die amtierende Amtsinhaberin Angela Merkel alle Gegenspieler geschickt ausgespielt, ist absolute Chipleaderin und hält ein solides Blatt in der Hand. Ihr wichtigster Kontrahent Frank Walter Steinmeier ist dagegen ziemlich am Ende, konnte bisher in den wichtigsten Spielen nicht punkten und hat fast nichts mehr zu verlieren. Jetzt bekommt er auch noch absolute „Loser“-Karten und in einem Akt der Verzweiflung versucht er den großen Bluff und geht zitternd „All-In“, also setzt all seine Chips mit den Worten „Vier Millionen zusätzliche Arbeitsplätze für Deutschland“.
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Ciao Bella!
Man kann es Frank-Walter Steinmeier ja nicht übel nehmen, dass er in seiner verzweifelten Lage mit den letzten Reserven zum großen Gefecht vor der Bundestagswahl bläst. Zuerst stellt er sein Schattenkabinett vor, welches sich „überraschender Weise“ aus 10 Frauen und 8 Männern zusammen setzt. Hier hat sich der alte Fuchs wohl Wahlkampfstrategien vom italienischen Diktator – ähhh Politiker – Berlusconi aus der Europawahl abgeschaut. Schade eigentlich nur, dass das sozialdemokratische Wahlkampfbudget nicht für eine ähnliche Penthouse-Besetzung wie beim italienischen Kollegen gereicht hat – es hätte den deutschen Wahlkampf bestimmt aufgelockert.
Vier Millionen mehr oder weniger?
Und dann am vergangenen Wochenende der Wahlkampfgag. Vier Millionen zusätzliche Arbeitsplätze möchte der Kanzlerkandidat der SPD bis 2020 schaffen. Als Steinmeier am gestrigen Montag im Alten Stadthaus in Berlin seine Pläne erläuterte, sind die Erwartungen an ihn sehr hoch. In seiner Einleitung betont er, wie sehr die Menschen müde von dem „Krisengerede“ der letzten Wochen geworden sind. Ja, da haben Sie wohl recht, Herr Steinmeier! Und was macht er dann? In den nächsten 10 Minuten schwafelt er allgemeine Politikerphrasen über den Standort Deutschland, seine Stärken, seine Chancen, … und benutzt in nahezu jedem zweiten Satz das Wort „Krise“! Erst dann kommt er zum eigentlichen Thema, dem „Deutschlandplan“, dessen Name eine Kreation der Medien – wer sonst sollte schuld daran sein – ist, betont Steinmeier. Mit seinen sagenhaften 67 Seiten findet dieser dann ein gemischtes Echo in der Wirtschaft. Gerade viele der gepriesenen zusätzlichen Arbeitsplätze gehen ja auch in anderen Bereichen verloren. Jeder „zusätzliche“ Arbeitsplatz zur Produktion von umweltfreundlichen Elektromotoren, bedeutet ein Verlust bei der Herstellung von herkömmlichen Verbrennungsantrieben.
Man kann es Frank-Walter Steinmeier ja nicht übel nehmen, dass er in seiner verzweifelten Lage mit den letzten Reserven zum großen Gefecht vor der Bundestagswahl bläst. Zuerst stellt er sein Schattenkabinett vor, welches sich „überraschender Weise“ aus 10 Frauen und 8 Männern zusammen setzt. Hier hat sich der alte Fuchs wohl Wahlkampfstrategien vom italienischen Diktator – ähhh Politiker – Berlusconi aus der Europawahl abgeschaut. Schade eigentlich nur, dass das sozialdemokratische Wahlkampfbudget nicht für eine ähnliche Penthouse-Besetzung wie beim italienischen Kollegen gereicht hat – es hätte den deutschen Wahlkampf bestimmt aufgelockert.
Vier Millionen mehr oder weniger?
Und dann am vergangenen Wochenende der Wahlkampfgag. Vier Millionen zusätzliche Arbeitsplätze möchte der Kanzlerkandidat der SPD bis 2020 schaffen. Als Steinmeier am gestrigen Montag im Alten Stadthaus in Berlin seine Pläne erläuterte, sind die Erwartungen an ihn sehr hoch. In seiner Einleitung betont er, wie sehr die Menschen müde von dem „Krisengerede“ der letzten Wochen geworden sind. Ja, da haben Sie wohl recht, Herr Steinmeier! Und was macht er dann? In den nächsten 10 Minuten schwafelt er allgemeine Politikerphrasen über den Standort Deutschland, seine Stärken, seine Chancen, … und benutzt in nahezu jedem zweiten Satz das Wort „Krise“! Erst dann kommt er zum eigentlichen Thema, dem „Deutschlandplan“, dessen Name eine Kreation der Medien – wer sonst sollte schuld daran sein – ist, betont Steinmeier. Mit seinen sagenhaften 67 Seiten findet dieser dann ein gemischtes Echo in der Wirtschaft. Gerade viele der gepriesenen zusätzlichen Arbeitsplätze gehen ja auch in anderen Bereichen verloren. Jeder „zusätzliche“ Arbeitsplatz zur Produktion von umweltfreundlichen Elektromotoren, bedeutet ein Verlust bei der Herstellung von herkömmlichen Verbrennungsantrieben.
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