Asien plant riesige Freihandelszone - Hälfte der Weltbevölkerung betroffen
Am Wochenende ging die Konferenz der ASEAN-Staaten mit ihren Nachbarländern China, Indien und Japan zu Ende. Konkrete Beschlüsse wurden – wie bei solchen Treffen üblich - nur wenige gefasst.
Allerdings konkretisierten sich die Pläne zur Schaffung eines riesigen gemeinsamen Wirtschaftsraums. Dies lässt weitere erhebliche Umwälzungen im globalen Wirtschaftsgefüge erwarten.
Die weltwirtschaftliche Bedeutung des asiatischen Kontinents ist schon heute enorm, und wird sich weiter verstärken. Allerdings sprechen die einzelnen Länder in ihrer Wirtschaftspolitik noch selten
mit einer gemeinsamen Stimme. Vielmehr kocht heutzutage in der Regel noch jeder Staat sein eigenes Süppchen. Aber natürlich liegt auf der Hand, dass die ganze Region von engeren wirtschaftlichen
Beziehungen enorm profitieren würde.
Die globale Krise hat die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Zusammengehens noch verschärft. Erste Schritte dazu wurden schon vor einiger Zeit auf den Weg gebracht. Daneben wurden diesmal auch
konkrete Vorschläge für groß angelegte Bündnisse besprochen, die die bisherigen Planungen um ein Vielfaches übertreffen. Das heißt konkret: Auch die asiatischen Länder könnten in den nächsten
Jahren – vergleichbar zur Europäischen Union – einen gewaltigen gemeinsamen Wirtschaftsraum aufbauen. Ein solches Gebilde würde ohne Zweifel die immer noch andauernde wirtschaftliche Dominanz des
Westens beenden.
Ein sehr faszinierender Entwurf ist die Freihandelszone EAFTA. In diese wären dann sämtliche ASEAN-Staaten sowie die Wirtschaftsriesen Japan, Südkorea und China eingebunden. Seit 2005 wird an
diesem Plan gearbeitet; dieses Wochenende wurde nun eine entsprechende Machbarkeitsstudie vorgelegt.
Noch schillernder ist das Konzept der CEPEA, das jetzt neu vorgestellt wurde. In diesen Wirtschaftsblock wären dann auch Indien und die immer wichtigeren Handelspartner Australien und Neuseeland
eingebunden. Letzteres Konzept würde einen Wirtschaftsraum entstehen lassen, der die Hälfte der Weltbevölkerung und rund ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung auch sich vereint. Das
gemeinsame Bruttoinlandsprodukt dieser Nationen befindet sich bei 19 Billionen Dollar.
Das internationale Gewicht eines solchen Blocks wäre enorm. Die Verschiebung des schon lange andauernden globalen Wirtschaftsgefüges würde sich mit einem Mal auch politisch sehr machtvoll
auswirken. Insbesondere im Fall von Handelsstreitigkeiten müsste sich der Westen um einiges wärmer anziehen. Gleichzeitig würde ein solches Gebilde auch bei den teilnehmenden Ländern zu erheblichen
Wohlfahrtseffekten führen.