SMA Solar Technology

Early Mover im Wechselrichter-Boommarkt

Wird von der deutschen Solartechnologie gesprochen, hören Sie fast immer von SolarWorld, manchmal von Q-Cells und seltener von Conergy. Aber haben Sie schon mal von dem bestperformenden deutschen Solartitel gehört, mit einem Plus von 120 % seit März, von 200 % seit November? Ein kleiner Tipp: Immerhin ein TecDax-30-Titel, und die Marktkapitalisierung liegt bei beachtlichen 2,3 Mrd. Euro. Die Chancen stehen gut, dass Sie von SMA Solar Technology bisher kaum Notiz genommen haben – ein Versäumnis!

Halbiert – um sich zu verdreifachen

Nach einem Ausgabepreis von 47 Euro im Juni 2008 gelang es den Aktien des bei Kassel ansässigen Unternehmens zunächst, sich auf rund 60 Euro nach oben zu schrauben. In Richtung Jahresende 2008 kam jedoch auch der Wechselrichterspezialist in den allgemeinen Abwärtsstrudel, was den Wert der Gesellschaft ziemlich exakt auf die Hälfte der Emissionsbewertung einbrechen ließ. Seit März allerdings geht es wie an einer Schnur gezogen nach oben: aktuell notiert SMA bei fast 70 Euro auf Allzeithoch – und das inmitten einer unbrauchbaren Diskussion, ob die schwarz-gelbe Regierungskoalition womöglich das Ende der deutschen Solarindustrie besiegeln könnte.

Wechselrichter: nicht gerade das „klassische“ Solargeschäft

Dabei ist SMA nicht der klassische Solarzellen- oder Modulhersteller, den man sich unter einem „Solartechnik-Unternehmen“ so vorstellt. Gleichgültig ob kristallin oder Dünnschicht, alle Solarmodule produzieren zunächst Gleichstrom. Um diesen nutzen und in ein Stromnetz einspeisen zu können, bedarf es der Umwandlung in Wechselstrom. Hier kommen die von SMA Solar produzierten Wechselrichter ins Spiel. Denn SMA Solar entwickelt, produziert und vertreibt Photovoltaik-Wechselrichter, Überwachungssysteme für Photovoltaik-Anlagen und leistungselektronische Komponenten für die Schienenverkehrstechnik. SMA vertreibt sowohl Wechselrichter für netzgekoppelte wie auch für Inselsysteme (nicht an das Stromnetz angeschlossene Systeme). Der Bereich Photovoltaics bildet mit einem Umsatzanteil von über 95 % das Kerngeschäftsfeld des Konzerns, Railway und Electronics steuern nur unwesentlich zu den Gesamterlösen bei. Seinen Weltmarktanteil beziffert SMA nach eigenen Angaben auf etwa 40 %. Mit dem Etikett „Marktführer“ schmücken sich nicht wenige Unternehmen. Im Fall von SMA trifft die Bezeichnung aber tatsächlich zu. Seit der Gründung im Jahr 1981 durch die heutigen Vorstände Günther Cramer, Peter Drews und Reiner Wettlaufer sind die Hessen kontinuierlich gewachsen.