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    Entwarnung  927  0 Kommentare Börse Shanghai wieder auf 3-Monats-Hoch

    Der chinesische Aktienmarkt war einige Monate lang das Sorgenkind der Börsianer. Im August knickte er unvermittelt um mehr als 23 Prozent ein. Dabei war das internationale Börsenumfeld seinerzeit sehr freundlich, und die chinesischen Wirtschaftsdaten waren prächtig.

    Der Alleingang des Shanghai Composite Index nach unten hat dementsprechend einige Sorgen und Bedenken neu aufleben lassen. Vor allem wurde geargwöhnt, dass Chinas Inlandsbörsen überhitzt seien. Chinas Leitindex war von Dezember 2008 bis August 2009 um 90 Prozent gestiegen, und hatte sich damit deutlich besser entwickelt als die internationalen Börsen - und auch als die meisten asiatischen Länderindizes. Und auch die Bewertungen lagen natürlich teils deutlich über dem asienweiten Durchschnitt.

    Populär war auch die Ansicht, dass den chinesischen Marktteilnehmern das Geld ausgegangen sei, um den Markt weiter nach oben zu treiben. Immerhin hatten die chinesischen Behörden im August erklärt, die immense Kreditvergabe der Banken drosseln zu wollen. Und viele Anleger glaubten, dass die chinesische Aktienmarkt-Rallye ausschließlich kreditfinanziert sei. Als dann auch noch die „ChiNext“ – Chinas neue Technologiebörse – angekündigt wurde, schwand kurzfristig jegliche Zuversicht. Plötzlich ging jedermann davon aus, dass Chinas Investoren massiv Geld aus den etablierten Börsen abziehen würden, um am dortigen „neuen Markt“ zu zocken. 

    Inzwischen kann Entwarnung gegeben werden. Der Shanghai Composite Index präsentiert sich gut erholt. Das zwischenzeitliche Kurstief wurde bereits Ende August erreicht, und seitdem geht es wieder kontinuierlich nach oben. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist intakt, und auch die allgemeine Zuversicht ist wiedergekehrt. Gestern erreichte der Index bei 3179 Punkten ein neues 3-Monats-Hoch, und hat damit gleichzeitig acht Handelstage in Folge zulegen können.

    Die düsteren Szenarien der Pessimisten haben sich nicht bewahrheitet. Vor allem sind die befürchteten massiven Liquiditätsabflüsse nicht eingetreten. Zwar haben sich Chinas Anleger – wie erwartet – zunächst wie verrückt auf die Aktien an der ChiNext gestützt. Nachdem es hier aber bereits einige empfindliche Rücksetzer gegeben hat, ist die erste Euphorie verflogen. Zudem ist das neue Segment derzeit schlicht und einfach zu klein, um für die regulären Börsen in Shanghai und Shenzhen tatsächlich eine echte Konkurrenz um Anlegerkapital zu sein. 

    Daneben haben die China-Börsen auch die zahlreichen großen IPOs der letzten Monate gut weggesteckt. Es wird eben immer wieder unterschätzt, wie hoch die Aufnahmefähigkeit dieser Börsen mittlerweile ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die chinesischen Behörden je nach Marktlage und Gutdünken Börsengänge genehmigen und wieder abblasen können.

    Apropos Börsengänge: Auch in Hongkong rollt die IPO-Welle weiter. Und auch der Hongkonger Aktienmarkt hat die zahlreichen Kapitalmaßnahmen zuletzt wieder hervorragend weggesteckt. Alle drei Börsenneulinge der vergangenen Woche konnten an ihrem ersten Handelstag deutliche Zugewinne verbuchen (Trinity plus 49 Prozent; Evergrande Real Estate plus 34 Prozent und Greens Holdings plus 12 Prozent). 

    Dies war noch vor einigen Wochen nicht so, und kann insgesamt als sehr positives Zeichen gewertet werden. Der Hang Seng Index hat sich außerdem seit Anfang November um rund 3 Prozent erholt, und der mittelfristige Aufwärtstrend ist absolut intakt.

    Gerade in Hongkong dürften wir in den kommenden Monaten weiter steigende Kurse sehen, denn die Bewertungen sind dort günstiger als an Chinas Inlandsbörsen. Und die hervorragenden chinesischen Wirtschaftsdaten kommen ja den Titeln an der Börse Hongkong genauso zugute. 

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Entwarnung Börse Shanghai wieder auf 3-Monats-Hoch Der chinesische Aktienmarkt war einige Monate lang das Sorgenkind der Börsianer. Im August knickte er unvermittelt um mehr als 23 Prozent ein. Dabei war das internationale Börsenumfeld seinerzeit sehr freundlich, und die chinesischen …