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    China  1397  0 Kommentare Die jüngsten Wirtschaftsdaten im Überblick

    In der vergangenen Woche ist aus China eine Vielzahl neuer Wirtschaftsdaten eingetroffen, die vom Markt jetzt verarbeitet werden müssen. Unterm Strich zeugen sie vor allem von der weiter äußerst robusten Wirtschaftsentwicklung im Reich der Mitte. Einzelne Komponenten erscheinen aber widersprüchlich, oder lassen sich  unterschiedlich interpretieren. Im Folgenden eine kurze Übersicht zur Datenlage.

    - Wirtschaftswachstum: Chinas Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Prozent gestiegen, was über den Markterwartungen lag. Im vierten Quartal 2009 war die Wirtschaft des Landes um 10,7 Prozent angewachsen. Die Industrieproduktion zog im März um 18,1 Prozent an.

    - Binnenwirtschaft und Binnenkonsum:  Die Bedeutung der Binnennachfrage für Chinas Wirtschaft wächst stetig. Die Einzelhandelsumsätze wuchsen im März gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent an. Im gesamten ersten Quartal ergab sich somit ein Anstieg um 17,9 Prozent Ein weiterer Wachstumstreiber war die Investitionstätigkeit, die im ersten Quartal sogar um 26,4 Prozent stieg. 

    - Handelsbilanz: Die hohe Binnennachfrage  schlug sich auch in der chinesischen Handelsbilanz nieder. Die Importe des Landes zogen im März gegenüber dem Vorjahr um 66 Prozent an. Dafür war insbesondere der hohe Bedarf des Landes nach Rohöl und Industrierohstoffen verantwortlich. Gleichzeitig sind auch die Importpreise für diese Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, im Jahresvergleich stark gestiegen. Die für das Land nach wie vor bedeutsamen Exporte zeigten sich ebenfalls stark erholt, doch lag der Anstieg hier "nur"  bei  29 Prozent. Dies führte dazu, dass das Reich der Mitte im März erstmals seit 2004 ein Handelsbilanzdefizit aufwies, das sich bei 7,6 Milliarden Dollar befand.

    - Inflationsentwicklung: Die Befürchtungen, dass das robuste Wachstum zu einem erheblichen Inflationsdruck führen wird, hat sich bislang nicht bewahrheitet.  Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Februar auf Jahressicht um 2,4 Prozent. Der Anstieg lag damit unter dem Februar-Wert (2,7 Prozent). Somit haben der Konjunkturboom, das Geldmengenwachstum und die höheren Rohstoffpreise noch nicht auf die allgemeine Preisentwicklung durchgegriffen. Dies lindert den Handlungsdruck auf Regierung und Notenbank, umgehend scharfe Maßnahmen zur Drosselung des Wachstums zu ergreifen.  Hohe Zuwachsraten ergaben sich allerdings im Immobiliensektor; und auch bei höherwertigen Lebensmitteln wie Fleisch und Frischgemüse zeichnen sich Preissteigerungen ab.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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