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    China  3406  0 Kommentare 49 Prozent Exportwachstum trotz angeblicher Euroland-Krise

    Bereits gestern sind ungefähre Zahlen durchgesickert, und seit heute morgen ist es amtlich: Chinas Exporte sind im Mai gegenüber dem Vorjahr um 48,5 Prozent gestiegen. Insgesamt führte das Reich der Mitte Waren im Wert von 132 Milliarden Dollar aus – ein enormer Wert und eine überraschend hohe Zuwachsrate. Die meisten Volkswirte hatten eher mit einem Anstieg im Bereich von rund 30 Prozent gerechnet. 

    Die Daten machen vor allem deutlich, dass der für Chinas Wirtschaft sehr bedeutsame Exportsektor von der vermeintlichen „Euro-Krise“ im letzten Monat nicht nennenswert beeinträchtigt wurde. Im Gegenteil: Die Erholung der Auslandsnachfrage hat sich stattdessen sogar beschleunigt, denn im April lag das Exportwachstum des Landes „lediglich“ bei 30 Prozent. Ohnehin steht die EU nur für rund ein Fünftel des gesamten chinesischen Exportvolumens; und der Anteil der tatsächlich finanziell schwer angeschlagenen europäischen Abnehmerländer ist nahezu vernachlässigbar. 

    Zuletzt sind die meisten asiatischen Exportaktien stark unter die Räder geraten. Viele Anleger befürchteten in den vergangenen Wochen, dass die Ausfuhren Asiens wegen der Euro-Krise regelrecht zusammenbrechen würden. Die China-Daten machen nunmehr deutlich, dass diese Sorgen so gut wie gegenstandslos waren. Auch aus anderen asiatischen Ländern wurden zuletzt ermutigende Außenhandelsdaten gemeldet. Südkorea etwa erzielte im Mai ein Exportwachstum von 41,9 Prozent. Aus Japan liegen noch keine Daten für den vergangenen Monat vor. Im April lag die Zuwachsrate bei den Ausfuhren dort aber bei robusten 43 Prozent, so dass wir uns über die Mai-Werte relativ wenig zu sorgen brauchen. Die globalwirtschaftliche Erholung – und damit der asiatische Export-Boom – sind eindeutig intakt. 

    Aufschlussreich sind diese Daten auch im Hinblick auf Chinas Wirtschaft an sich. In den vergangenen Monaten wurde häufig die Meinung vertreten, dass Chinas Wachstum zwangsläufig „zusammenbrechen“ müsse, nachdem die Regierung dort den Immobilienmarkt und das Geldmengenwachstum gedrosselt hat. Viele Beobachter haben aber schon vergessen, dass Peking zuvor die Geldmenge mit voller Absicht aufgebläht hat, um das Land damit heil durch die Finanzkrise zu bringen. Jetzt können (und müssen) diese aggressiven Stimulationsmaßnahmen wieder zurückgefahren werden, denn die ausländische Nachfrage nach chinesischen Waren ist mit voller Wucht zurückgekehrt. Der Exportsektor springt jetzt wieder in die Bresche, und übernimmt die Rolle des Wachstumstreibers.

    Trotz des extrem schwachen Aktienmarkt-Umfelds: Wir geben heute die Prognose ab, dass Chinas Wirtschaft auch in diesem Jahr um mindestens 8 bis 10 Prozent wachsen wird. Damit sind wir noch deutlich konservativer als altehrwürdige Organisationen wie die OECD, die für 2010 mit einem Wachstum von über 11 Prozent rechnet. 

    Dies bedeutet aus unserer Sicht gleichzeitig, dass die jüngsten Abschläge an den Börsen in China und Hongkong fundamental nicht gerechtfertigt waren. Wir gehen deshalb davon aus, dass an diesen und anderen asiatischen Börsen ein erhebliches Erholungs-Potenzial besteht, sobald sich die Märkte dort erst einmal wieder stabilisiert haben. 

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    China 49 Prozent Exportwachstum trotz angeblicher Euroland-Krise Bereits gestern sind ungefähre Zahlen durchgesickert, und seit heute morgen ist es amtlich: Chinas Exporte sind im Mai gegenüber dem Vorjahr um 48,5 Prozent gestiegen. Insgesamt führte das Reich der Mitte Waren im Wert von 132 Milliarden Dollar …