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     1514  0 Kommentare Bald im Wettfieber?


    Die Liberalisierung des Sportwettenmarktes in Deutschland steht vor der Tür. Da nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs seit Herbst 2010 der Glücksspielvertrag gegen EU-Recht verstößt, darf er nicht mehr angewendet werden. Über eine neue Ausgestaltung des Vertrages werden sich die Bundesländer beraten. Auf einer Sondersitzung der Ministerpräsidenten im April soll eine Grundsatzentscheidung pro Liberalisierung von Sportwetten stattfinden. Der Sportwettenmarkt für private Buchmacher könnte unter Auflagen geöffnet werden. Unsicher ist allerdings wie hoch diese Wetten steuerlich belastet werden und in welchem Umfang dafür die Marketingtrommel gerührt werden darf. Letzteres ist entscheidend für die Münchener Constantin Medien, die mit dem Portal Sport1 und dem gleichnamigen TV-Sender eine ideale Plattform für Werbetreibende aus dem Sportwettensegment offerieren. Vorstandschef Bernhard Burgener wollte im Hintergrundgespräch über diesen Themenkomplex eigentlich gar keine Fragen beantworten. „Die Entscheidung ist offen und wenn Anbieter gar keine Werbung schalten dürfen, dann haben wir keine Vorteile auf unseren Plattformen“, so der CEO. Sollte es positiv ausfallen, dann ist Constantin Medien natürlich ein klassischer Profiteur. Bisher wirbt zum Beispiel Wettanbieter Bet-at-home kräftig im Sender Sport1. Branchenprimus BWIN hingegen nicht. An diesem potenziellen Kunden dürfte der Vorstand dran sein. „BWIN als Kunden zu gewinnen ist natürlich unser Ziel“. Durch die Liberalisierung könnten die Umsätze aus Werbung unseres Erachtens beim Sender um circa zehn bis 20 Millionen Euro ansteigen.

    Allerdings ist aus Branchenkreisen zu hören, dass BWIN viel bedeutender für Constantin Medien werden könnte. Nämlich nicht nur als reiner Werbekunde, sondern auch strategisch im operativen Geschäft. So soll das Land Bayern angeblich Wettlizenzen vergeben, die BWIN und Constantin Medien über ein Joint-Venture nutzen und damit eigene Angebote offerieren. Alternativ könnte BWIN auch beim Sender und Portal Sport1 einsteigen. Was auch passiert, wir sind der Ansicht, dass sich zwischen BWIN und Constantin Medien im Bezug auf Sport1 etwas Spannendes entstehen könnte. BWIN dürfte sodann nicht nur reiner Werbepartner für die Münchener werden. Burgener wollte sich zu diesem Sachverhalt nicht äußern.

    Unter der Annahme eines positiven Ausgangs des Ministertreffens, ist die Prognose der Gesellschaft für das Jahr 2011 doch recht konservativ. „Wir haben aus einer möglichen Liberalisierung nichts zusätzlich eingeplant. Sollte es zu höheren Umsätzen dadurch kommen, könnten wir im besten Fall den Break-Even schon in diesem Jahr erreichen“, sagt Burgener. Wir haben bisher in unseren Annahmen das Erreichen der Gewinnschwelle erwartet. Da die Einnahmen im Portal und im Sender aber schlichtweg noch nicht hoch genug sind und der CEO mit der Entwicklung noch nicht vollständig zufrieden ist, stellt Burgener für 2011 einen Umsatz zwischen 470 und 490 Millionen Euro in Aussicht und einen Verlust der Anteilseigner von minus sechs bis minus sieben Millionen Euro. Beflügeln könnte zusätzlich noch die Beteiligung an der Highlight-Gruppe, die 2011 durch zwei potenzielle Blockbuster im Kino beste Chancen hat, die Prognose erneut zu übertreffen.

    Vergessen sollten Sie nicht, dass das Ergebnis von Constantin Medien unverändert stark durch Kaufpreisallokationen belastet ist. Die PPA-Abschreibungen auf die Beteiligung von Highlight hat das Ergebnis 2010 um circa 20 Millionen Euro verringert. Bereinigt um diesen Effekt hätte die Firma 2010 bereits ein EBIT von rund 26 Millionen Euro erzielt anstatt einem EBIT von 6,2 Millionen Euro. Netto wären knapp zehn Millionen Euro Profit in den Büchern gestanden. 2011 werden sich diese Abschreibungen reduzieren und ab Mitte 2012 wohl weitgehend entfallen respektive unter zehn Millionen Euro fallen. Dann ist Constantin Medien quasi automatisch profitabel. Netto könnten 2012 durchaus zwischen zehn und 15 Millionen Euro in der Kasse klingeln. Burgener wollte dies zwar nicht explizit bestätigen, sieht in unserer Rechnung aber wenig Grund zur Korrektur.

    Wir haben die Aktie von Constantin Medien gebetsmühlenartig zum Kauf empfohlen. Letztmalig bei Tiefstkursen von 1,60 Euro im Dezember 2010. Seit Februar dieses Jahr kommt die Aktie endlich in Schuss. Inzwischen müssen Sie bereits 2,30 Euro pro Anteilsschein berappen. Das Kursplus von fast 50 Prozent ist spitze! Der Börsenwert von Constantin Medien beläuft sich aktuell auf knapp 200 Millionen Euro. Der Löwenanteil ist bereits durch die Beteiligung an Highlight abgedeckt. Wir raten Kursschwächen für Käufe zu nutzen. Eine Öffnung des Wettmarktes und eine mögliche Kooperation mit BWIN könnten für das Papier wie Weihnachten und Ostern zusammen sein und die Aktie weiter beflügeln.

    Beste Grüße
    http://www.tradecentre.de



    Verfasst von 2TradeCentre
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