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    Immobilien  6968  0 Kommentare Sozialimmobilien in Deutschland - Markt für Pflegeheime im Wandel

    Sozialimmobilien gelten als Zukunftsmarkt. Vor allem das Segment der Pflegeheime wird aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden zunehmenden Zahl Hochbetagter als attraktiver Markt eingestuft. Aktuell gibt es in Deutschland 11.600 Pflegeeinrichtungen. Jährlich steigt der Bedarf um gut 190 Wohnheime, die neu gebaut werden müssen. Gleichzeitig gehen etwa 0,5 % des Pflegeimmobilienbestands jedes Jahr in die Insolvenz. Ein Blick auf die Zahlen und Fakten räumt mit diesem scheinbaren Widerspruch auf. Im Ergebnis steht ein hoher Kapitalbedarf, den Marktakteure für die kommenden Jahre bei 17,7 Mrd. Euro sehen.

    Entwicklung des Pflegemarktes
    In den vergangenen zwei Jahrzehnten wuchs der deutsche Gesundheitsmarkt um durchschnittlich 3,4 % pro Jahr (1992-2010). Auch als Gesundheitsimmobilien bezeichnet, konnten Pflegeeinrichtungen in diesem Zeitraum ihre Umsätze zum Teil verdreieinhalbfachen. Auch die Ausgabenseite belegt den Wachstumstrend. Für die stationäre und teilstationäre Pflege stiegen die Ausgaben um rund 125 %. Diese Entwicklung geht hauptsächlich auf die Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 zurück, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Bank belegen. Seit diesem Zeitpunkt zahlt jeder Arbeitnehmer einen von der Regierung festgelegten Prozentsatz, um die Pflege alter, kranker und behinderter Menschen mitzufinanzieren. Dabei hängen die Leistungen der Pflegeversicherung von der Pflegestufe des Betroffenen ab. In Deutschland gibt es drei Stufen, bei der vierten handelt es sich um die nicht offiziell anerkannte Sonderstufe 0, die mitunter auch als Heimbedürftigkeitsbescheinigung bezeichnet wird. In fast allen Bereichen sind im Januar 2012 die Leistungen angehoben worden. Ab 2013 greift zudem die Anfang des Jahres beschlossene Pflegereform von Gesundheitsminister Daniel Bahr. Diese sieht vor, die Beiträge ab 2013 von derzeit 1,95 % um 0,1 Punkte und damit einhergehend auch die Leistungen der Versicherung anzuheben. Insgesamt sollen laut Bahr die Kosten für zusätzliche Leistungen bei etwa 1,2 Mrd. Euro liegen. Dabei liege der Schwerpunkt zwar auf der Versorgung Demenzkranker, jedoch sollen auch Pflege-Wohngemeinschaften und Angehörige finanziell stärker unterstützt werden.

    Nach Angaben der aktuellen Ernst & Young Studie „Stationärer Pflegemarkt im Wandel“ liegt der Anteil der insgesamt 2,34 Mio. Pflegebedürftigen in Deutschland (Stand 2009), die nicht stationär untergebracht sind, bei knapp 70 %. Etwa 1,07 Mio. Menschen (46 %) werden von ihren Angehörigen versorgt, 555.000 (23 %) zusammen mit oder allein durch Pflegepersonal, also ambulant. Über 700.000 Senioren (31 %) kommen in Pflegeheimen unter. Bei einer steigenden Zahl der Pflegebedürftigen auf 2,9 Mio. in 2020 und 4,7 Mio. in 2050 geht die Unternehmensberatung Ernst & Young von einer gleichbleibenden Verteilung der Pflegeanteile (Angehörige, ambulant, stationär) aus. Damit läge die Anzahl ambulant zu versorgender Menschen 2020 bei etwa 680.000 und im Jahr 2050 bereits bei 1,1 Mio. Vollstationär gepflegt werden laut Ernst & Young bis 2020 fast 900.000 und 2050 gut 1,45 Mio. Betroffene.

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    N. Thiele-Dohrmann
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    Nicolaus Thiele-Dohrmann, Herausgeber, alpha-assets.de.

    alpha-assets.de beleuchtet Anlageklassen aus der Produktperspektive und lässt diese durch ein Expertenpanel, vorrangig bestehend aus den Entscheidern der Vermögensverwaltungen und Familiy Offices, beurteilen. Ziel von alpha-assets.de ist es, Produkte zu identifizieren die aufgrund von Anlageklasse, Emittent und Konzeption über ein herausragendes Chancen/Risiko-Profil verfügen.
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    Verfasst von 2N. Thiele-Dohrmann
    Immobilien Sozialimmobilien in Deutschland - Markt für Pflegeheime im Wandel Dem deutschen Pflegeimmobilien-Markt liegt eine fundamental attraktive Nachfrageentwicklung zugrunde. Jährlich steigt die Zahl der Menschen, die stationär verpflegt werden müssen, um 1,9 %. Bis 2020 bedeutet dies gut 180.000 zusätzliche Pflegebedürftige, die in Pflegeeinrichtungen untergebracht werden müssen.

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