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Teles "ein Bisschen kaufen"

Rainer Raschdorf, Aktienanalyst bei der DG Bank, empfiehlt die Teles-Aktie zur "Akkumulation".

Das Umsatzziel 1999 sei verfehlt worden. Man komme wahrscheinlich nur auf 230 Mio. DM statt der prognostizierten 260 Mio. DM.

Verantwortlich hierfür sei der schleppender als gedacht laufende Vertrieb von Infrastruktursystemen (iSwitch-Reihe) und der zurückgehende Umsatz mit TK-Endgeräten. Letzteres sei Teil der Strategie - man wolle sich aus diesem margenschwachen Geschäft zurückzuziehen.

Der Analyst kritisiert: Ursprünglich habe Teles gedacht, durch den Verkauf von Anteilen bzw. dem Börsengang der Ende 1998 akquirierten, aber nicht zum Teles-Kerngeschäft gehörenden Tochterfirma Strato AG hohe außerordentliche Erträge zu erzielen. Diesem Ziel habe zwar auch die kurzfristige Absage des bereits angekündigten Verkaufs eines 25%-igen Strato-Anteils an eine US-Gesellschaft gedient, um die Möglichkeit der Steuerreform in 2001 zu nutzen. Die Beteiligung eines Kooperationspartners sollte aber auch der internationalen Expansion der Strato dienen, was den Erfolg des geplanten Börsengangs wesentlich unterstützt hätte.

Dies hätte genauso Zweifel an einer konsistenten Strategie erweckt wie die Ende 1999 erfolgte Akquisition der Gravis AG. Mit diesem Engagement solle das Marktsegment des Breitband-Internet-Mehrwertdienstes skyDSL erschlossen werden - wiederum ein nicht zum Kerngeschäft der Teles AG zählender Bereich.

Der Konzern halte mit einem Umsatz von 510 Mio. DM an seinen Planzahlen für das laufende Jahr fest. Er sieht weitere Akquisitionen und außerordentliche Erträge in der Größenordnung von einem Drittel des Jahresüberschusses. Die Analysten der DG Bank folgen dem aber nicht und revidieren daher die Umsatz- und Gewinnreihe (1999e___2000e___2001e):

Umsatz (Mio. DM): 230,00___392,20___465,00 Mio. DM.


Ergebnis je Aktie (Euro): 0,62___0,82___1,00


Gewinnwachstum (%): xx___32___21

Das Resümee:

Zwar befinde sich Teles in dynamischem Wachstum. Die Gesamtstrategie sei jedoch unklar. Erst mit einer klaren, die Kernkompetenzen stärkenden Geschäftspolitik könne man wieder zum Kauf raten.

Das Papier notiert gegenwärtig bei 31,80 Euro. Das 2002er KGV läge unter Zugrundelegung der obigen Zahlen bei unter 32. Das PEG käme dann auf Werte über Eins, eine CAGR des Gewinns von 30% unterstellt.

Die Aktie bewegt sich seitwärts bis in die Spitze einer Dreiecksformation, die vom langfristigen Abwärtstrend aus dem Feb. 1999 und dem kurzfristigen Aufwärtstrend aus Nov./Dez. 1999 gebildet wird. Der Kurs kämpft mit GD30 und GD100 (33,50). Unterstützung bei 30. Nächste deutliche Widerstände bei 36. Die Indikatoren sind im neutralen Bereich mit leicht positiver Tendenz.