KGV-Falle
Geheimrezept für Aktien
Schön wär‘s! Wer hätte nicht gerne den Heiligen Gral der Geldanlage? Leider ist das ein Fall für Gebrüder Grimm’s Märchenbuch. Aber es gibt eine andere Möglichkeit. Forschen Sie nach Gemeinsamkeiten der Top-Unternehmen weltweit! Was treibt die besten Aktien an?
Eine revolutionäre Idee
Eine wichtige Zutat sind außergewöhnliche Produkte oder Dienstleistungen, auf die der Kunde gewartet hat. Es müssen nicht immer die besten Lösungen sein, manchmal reicht es aus, als erster Anbieter den Markt abzuräumen und als Platzhirsch die Wettbewerber klein zu halten.
Fette Gewinne
Ein tolles Produkt reicht nicht. Es muss kräftig in der Kasse klingeln. Fette Gewinnmargen müssen die Gewinne Jahr für Jahr explodieren lassen. Starkes Gewinnwachstum ist unabdingbar, wenn Institutionelle mit ihrem prallen Geldbeutel die Aktie über Jahre hochkaufen sollen. Lange Aufwärtstrends sind ohne institutionelle Unterstützung kaum denkbar.
Microsoft war mal explosiv
Microsoft war mal ein kleines, junges Wachstumsunternehmen mit explosivem Gewinnwachstum. Bill Gates legte in den 90er Jahren die Grundlagen für sein Softwaremonopol. Heute lebt der Gigant von seinen Pfründen. Mit dem laschen Gewinnwachstum ist die wilde Zeit stark steigender Kurse seit über vierzehn Jahren vorbei. Dennoch sind die Aktionäre sogar die letzten Jahre vermutlich besser Gefahren als viele andere.
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Im Schatten von Microsoft
Nahezu unbemerkt tüftelte der Visionär Steve Jobs an einer Idee, die heute allgegenwärtig ist in unserem Alltag. Wer kennt nicht Apple? Auch dort: Innovationen + Kundenbedarf + extremes Gewinnwachstum.
Der Jäger wird zum Gejagten
Hohe Gewinnmargen locken Wettbewerber an. Es wird geforscht, imitiert und kopiert. Kein Burgwall kann ewig allen Angriffen trotzen. Irgendwann leiden die Gewinnmargen. So ereilte Apple im Wirtschafts- und Aktienzyklus das gleiche Schicksal, das Firmen wie Xerox, Microsoft oder Dell hinter sich haben.
Neubewertung
Aus einem außergewöhnlichen Wachstumsunternehmen wird ein Weltkonzern, der Spitzentechnologie anbietet. Das KGV erodiert mit den niedrigeren Gewinnwachstumsraten, häufig in der Übergangsphase mit einem überraschend starken Kursverfall.
Hohes KGV oder Value-Falle
Apple ist heute anders zu bewerten als vor zehn Jahren. Damals war ein hohes KGV in Ordnung, ja sogar als Indiz für Wachstum unabdingbar. Falls das KGV ein entscheidendes Auswahlkriterium für Sie ist, achten Sie darauf, in welcher Phase sich das Unternehmen befindet. Sonst droht die Value-Falle.
Rufen Sie den 2-Jahres-Chart von Apple auf. Was im Langfristchart harmlos aussieht, war eine Value-Falle von mehren einhundert Dollar je Aktie. Erst wenn die Neubewertung bis zum letzten Aktienfan vorgedrungen ist, sollte man sich solche Schätzchen genauer ansehen.
Next Generation
Es gibt zahlreiche neue Trends, die Geschichte schreiben können. Leider auch viele Irrtümer. Ein aktuelles Beispiel gefällig? Suchen Sie mal bei Google nach 3D Druck und Aktien.
Abbildung oben: 3D Systems gilt als einer der großen Hoffnungsträger mit abenteuerlicher Bewertung. Was kann die Aktie zu Fall bringen? Ein miserables Management, Wettbewerber, neue Nischentechnologien oder 3D Druck enttäuscht die Erwartungen.
Quelle: http://www.trading4living.de