Deutsche Aktien: gut aufgestellt für 2014 - Seite 2
Trotz der erwarteten Konjunkturaufhellung in der Eurozone ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Niedrigzinspolitik auf absehbare Zeit fortsetzt. Zum einen, weil sie nicht riskieren wird, einen möglichen Aufschwung abzuwürgen. Zum anderen, weil die Konsolidierung der Bankenlandschaft bei den EZB-Verantwortlichen zunächst Priorität genießen dürfte (Stichwort: Bankenunion). Dagegen hat die US-Notenbank Fed bereits im Januar damit begonnen, das Volumen der monatlichen Wertpapierankäufe um zunächst zehn Milliarden US-Dollar auf 75 Milliarden US-Dollar zu reduzieren (Tapering). Für Marktkenner wie DWS-Fondsmanager Tim Albrecht ist das allerdings kein Grund zur Panik: Ein Tapering bedeute noch keine restriktive Geldpolitik, so der Aktienexperte. Vielmehr sei sie einfach nur weniger expansiv.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014
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Unternehmensgewinne im Fokus
Das wirtschaftliche Umfeld lässt für deutsche Aktien also durchaus einiges erwarten. Im Unterschied zu 2012 und 2013 dürften die Kurse allerdings nicht liquiditätsgetrieben sein, sondern durch
wachsende Unternehmensgewinne beflügelt werden. Diese Meinung vertreten die Finanzprofis von UniCredit Research. Sie sehen in der Verbesserung der erwarteten Gewinntrends einen wesentlichen
Kursfaktor und heben dabei Deutschland hervor: Die Unternehmensgewinne am deutschen Aktienmarkt hätten demnach gute Chancen, 2014 ein neues Allzeithoch zu erreichen. DWS-Experte Albrecht erachtet
vor allem die deutschen Standardwerte aus dem DAX® als gut aufgestellt, auch wenn er die Bäume nicht in den Himmel wachsen sieht. Aber im Vergleich zu Titeln aus dem MDAX® oder TecDAX®, so
Albrecht, würden sie 2014 über das größere Potenzial verfügen.
Favoriten für 2014
Bleibt die Frage, auf welche deutschen Bluechips Anleger vorrangig achten sollten. Ein Titel, der von einem globalen Wirtschaftsaufschwung überdurchschnittlich profitieren könnte, ist BASF. Im
vergangenen Jahr hinkte die Aktie allerdings noch dem deutschen Leitindex hinterher. Der Grund dafür lag in der schleppenden globalen Nachfrage nach chemischen Produkten. Als Folge gerieten die
Preise unter Druck. Sollte die Weltwirtschaft – wie erwartet – an Dynamik gewinnen, könnte sich das allerdings sehr schnell ändern. Dann hätte der Titel Nachholpotenzial. Selbst in mageren Jahren
schaffte es das größte Chemieunternehmen der Welt, ansehnliche Gewinne zu erzielen wie zum Beispiel im Rezessionsjahr 2009, in dem BASF immerhin einen Nettoüberschuss von 1,4 Milliarden Euro
ausweisen konnte. Bemerkenswert ist auch die hohe Dividendenkontinuität. Und das sagen die Analysten zu den Perspektiven des Titels: Sie sind zwar überwiegend positiv gestimmt, verweisen aber auch
auf Risiken wie zum Beispiel die nach wie vor flaue Nachfrage nach Chemieprodukten.