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    Gewerbeimmobilien  3959  2 Kommentare Wegen schlechter Wirtschaftsdaten: Folgt eine neue Immobilien-Krise?

    Das Rekordtief bei den Zinsen hat die Investitionsfreude in Immobilien drastisch erhöht. Und derzeit scheinen sich die Investitionen zu lohnen: Der Immobilienmarkt boomt und erzielt rekordverdächtige Zahlen. Doch damit könnte bald Schluss sein. Drohen vielerorts Leerstände?
     
    Zuerst zum aktuellen Rekordboom: Allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden in Deutschland einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge Gewerbeimmobilien im Wert von 17 Milliarden Euro gekauft. Und dieser Trend soll auch bis zum Jahresende anhalten. Einer Prognose der Deutschland-Tochter des britischen Immobiliendienstleisters DTZ zufolge, könnte die 20-Milliarden-Marke im zweiten Halbjahr 2014 geknackt werden. Das wäre immens. Denn einen höheren „Umsatz mit deutschen Gewerbeimmobilien gab es zuletzt 2007“, schreibt die Zeitung. Das wiederum klingt ein wenig bedrohlich. 
     
    Droht ein Ende der Immobilien-Party?
     
    Denn auf den Rekord 2007 folgte bekanntlich die desaströse Finanzkrise. Und schon mehren sich Stimmen, die vor einem abrupten Ende des Booms warnen. „Die Party wird nicht endlos weitergehen“, sagt Rainer Eichholz, Geschäftsführer des Bremer Bauunternehmens Zech Group und Vorstand der zu Zech gehörenden DIH Deutsche Immobilien Holding. Harte Zeiten voraus? Insbesondere die schwächelnde Konjunktur bedroht das Geschäft mit den Gewerbeimmobilien. Wenn Unternehmen weniger Aufträge bekommen, brauchen sie nicht nur weniger Arbeitnehmer, sondern auch schlicht weniger Platz. Büroflächen könnten also ungenutzt bleiben. Dazu kommt die mangelnde Konsumbereitschaft. Diese bedroht vor allem den Einzelhandel. Auch dadurch könnten Gewerbeflächen frei werden. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“.
     
    Noch laufen die Geschäfte - doch die schwache Konjunktur wiegt schwer
     
    Doch vorerst verweilt die Party auf ihrem Höhepunkt. Ein Beispiel gefällig: In Hamburg wurde jüngst das von dem Stararchitekten Hadi Teherani entworfene Hochhaus mit dem verspielten Namen „Tanzende Türme“ verkauft. Für 165 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz: Der Immobilienmarkt, insbesondere für Gewerbeimmobilien, ist und bleibt stark konjunkturabhängig. Und dabei sind die Aussichten nicht sehr rosig. Wie die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ berichtete, brach die deutsche Industrie im August ein. Und es droht sogar ein noch schwerer Einbruch. Der Rückschlag im August sei der schwerste seit der Wirtschaftskrise vor fünf Jahren gewesen, heißt es. Demnach teilte das Statistische Bundesamt mit, die Produktion sei saison- und arbeitstäglich bereinigt um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. "Die Industrieproduktion durchläuft gegenwärtig eine Schwächephase", hieß es in einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums. Insgesamt sei für das gesamte dritte Quartal mit einer schwachen Produktion zu rechnen, schreibt die Nachrichtenagentur.
     
    Und dazu kommt die schwierige globale Situation. „Die Nachrichten präsentieren uns Tag für Tag mehrere Krisenherde in der Welt. Und immer stärker zeigen sich die Auswirkungen auch in der hiesigen Konjunktur“, versucht sich Andreas Pohl, Co-Chef der Nord/LB-Tochter Deutsche Hypo an einer Erklärung für die aktuell negativen Aussichten. 
     
    Der Pforzheimer Professor für Volkswirtschaftslehre Hanno Beck warnte gegenüber „WirtschaftsWoche Online“, dass schon bald eine neue Immobilienblase platzen könnte, da die historisch niedrigen Zinsen zu Investments verleitet haben könnten, „die man bei normalen Zinsen nicht umgesetzt hätte“. Wie konkret sind also diese Gefahren? Jedenfalls versucht auch die Deutsche Bundesbank sich für den Fall der Fälle abzusichern. „Wir arbeiten an Instrumenten, die im Notfall eingesetzt werden könnten“, zitiert die „Wirtschaftswoche“ die Vizepräsidentin Claudia Buch. Der Notfall, das wäre – wie 2007 – das Platzen einer Immobilienblase. 
     




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    Gewerbeimmobilien Wegen schlechter Wirtschaftsdaten: Folgt eine neue Immobilien-Krise? Das Rekordtief bei den Zinsen hat die Investitionsfreude in Immobilien drastisch erhöht. So entstanden auch immer neue Gewerbeflächen. Und derzeit scheinen sich die Investitionen zu lohnen: Der Markt für Gewerbeimmobilien boomt und erzielt rekordverdächtige Zahlen. Doch damit könnte bald Schluss sein. Drohen vielerorts Leerstände?

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