DAX
Neues Jahrestief, der Baum brennt lichterloh - sorgt Unsicherheit an den US-Märkte für einen DAX Sell Off bis 8.000 Punkte?
(DailyFX.de) - Das wars es wohl für den deutschen Leitindex mit einer Jahresend-Rallye. Der DAX verlor am Donnerstag 2% und fiel mit 8.788 Punkten auf ein neues Jahrestief. Somit steht der DAX vor seinem dritten negativen Wochenschluss in Folge, hat in dieser Zeit rund 1.000 Punkte oder 10% an Wert verloren.
Und dass wird es noch nicht gewesen sein. Denn während hier in Deutschland am Aktienmarkt der Baum bereits lichterloh brennt, ist die Unsicherheit auf die US-amerikanischen noch nicht ansatzweise durchgeschlagen. Sowohl der S&P500, als auch der Dow Jones notieren jeweils rund 10% oberhalb ihrer Jahrestiefs. Allerdings droht beiden Ungemach. Am Devisenmarkt lässt sich bereits beobachten, wie die Nachfrage nach klassischen, sicheren Häfen wie dem US-Dollar, dem JPY oder auch dem CHF anzieht, wohingegen Hochzinswährungen wie der AUD oder NZD auf den Verkaufszetteln der Investoren stehen.
In diesem Zusammenhang ist die Attacke auf die untere Aufwärtstrendkanalbegrenzung im SPX500 durchaus ernst zu nehmen, bei einem Break und erfolgreichen Bruch der 1.900er Marke steht als nächstes wohl ein Test des Jahres-Open um 1.840 Punkte an.
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Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Klar scheint in meinen Augen: dieses Ungemach in den USA wird auf den DAX gleich doppelt durchschlagen. Denn dass sich für deutsche Aktien Käufer finden, wo bereits jetzt das Gespenst "Rezession" durch die internationalen Gazetten geistert und über das Frankfurter Börsenparkett schwebt nachdem die deutschen Wirtschaftszahlen in den letzten Tagen so schlecht wie 2009 nach Ausbruch der Finanzkrise ausgegeben wurden, darf bezweifelt werden.
Spannend wird in der kommenden Woche der Start in die US-Quartalsberichtsaison, jegliche Enttäuschungen der Schwergewichte Citigroup, Intel, Goldman oder Google wären im aktuell fragilen Marktumfeld schnell Volatilitäts-Jahreshöchststände bzw. Unsicherheitsniveaus zu begünstigen und die Aktienmärkte weiter unter Druck zu setzen.
Wirtschaftsdatentechnisch stechen in der kommenden Woche kaum Events heraus:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Technisch bleibe ich dabei, dass das optimistischste Szenario für den DAX zum Jahresschluss ein Schluss über 8.500 Punkten ist, man sich realistisch eher auf Index-Stände um, eventuell gar unter 8.000 Punkte einstellen sollte.
Die 8.500er Marke scheint in der kommenden Woche bereits erreichbar, als Zwischenziel sehe ich auf dem Weg dorthin nur die 8.750er Marke.
Korrekturbewegungen in den Bereich um 8.900 Punkte würde ich bereits wieder verkaufen, Ausdehnungen von gegenbewegung zurück über die 9.000er Marke bis 9.300 Punkte scheinen mir schon fast zu optimistisch – außer der SPX verteidigt widererwarten seine untere Aufwärtstrendkanalbegrenzung...
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
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Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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