ROUNDUP
Henkel trotz Krisen optimistischer - Margenziel angehoben
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Henkel hat sich angesichts der aktuellen Krisen in Russland und in Nahost besser geschlagen als gedacht. Für 2014 hob der Konzern sein Margenziel leicht an.
Dennoch gibt sich Henkel-Chef Kasper Rorsted vorsichtig: Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine schwele weiterhin, zudem hielten die politischen Unruhen in Nahost an. "Insgesamt trübt sich der konjunkturelle Ausblick weiter ein", beschrieb Rorsted die Ausgangslage. Im dritten Quartal konnte Henkel erstmals in diesem Jahr den Umsatz steigern. Auch operativ verdiente der Hersteller von Persil-Waschmittel oder Loctite-Kleber mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie kletterte um knapp vier Prozent.
Von Juli bis September stieg der Umsatz um 1,2 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro. In den beiden vorangegangenen Quartalen hatte der starke Euro noch für Rückgänge gesorgt. Organisch, also ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, lag das Plus bei 2,3 Prozent. Den stärksten Zuwachs verbuchten die Wasch- und Reinigungsmittel, gefolgt von den Klebstoffen. Die kleinsten Sprünge machte Henkel in der Kosmetik. Hier bekam der Konzern den Preisdruck in der Branche zu spüren.
PROFITABILITÄT SOLL STEIGEN
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Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um 3,1 Prozent auf 693 Millionen Euro zu, was mehr war als Analysten erwartet hatten. Der Überschuss nach Minderheiten ging infolge höherer Umbaukosten sowie Rückstellungen für Kartellverfahren um knapp vier Prozent auf 440 Millionen Euro zurück.
Den Ausblick für das Gesamtjahr konkretisierte Henkel. Die bereinigte Ebit-Marge soll leicht unter 16 Prozent liegen, zuvor war der Konzern von etwa 15,5 Prozent ausgegangen. Der Umsatz soll organisch weiterhin um 3 bis 5 Prozent steigen und das bereinigte Ergebnis je Aktie zweistellig steigen.
Henkel hatte im Sommer die Märkte auf ein schwieriges zweites Halbjahr eingestimmt. Wie die Düsseldorfer nun mitteilten, konnte der Osteuropa-Umsatz um 3,1 Prozent zulegen. Russland habe sogar überproportional zum Wachstum beigetragen, hieß es. In der Ukraine sei die Entwicklung hingegen rückläufig.
SCHWELLENLÄNDER STARK - PREISDRUCK IN NORDAMERIKA
Wachsen konnte der Hersteller vor allem in den Schwellenländern, aus denen 45 Prozent der Umsätze stammen. Zulegen konnte Henkel auch in Westeuropa. Dafür entwickelte sich die Region Nordamerika weiterhin schwierig, was Henkel vor allem bei Waschmitteln und Kosmetik zu spüren bekam. Der Markt ist hart umkämpft, Henkel muss wie seine Wettbewerber die Preise senken.
Bis 2016 will der Konzern seinen Umsatz auf 20 Milliarden Euro treiben. Um das zu schaffen, kauft der Konzern derzeit kräftig zu. In diesem Jahr flossen bereits 1,7 Milliarden Euro in den Ausbau des Marken-Portfolios. Der letzte Coup war der Kauf von Bergquist, einem Hersteller für wärmeableitende Lösungen für die Elektronikindustrie. Henkel will damit seine Position als Marktführer bei Klebstoffen zementieren. Aber auch in den beiden anderen Geschäftsbereichen wurde zugekauft./she/men/fbr