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    Fidelity-Stratege  816  0 Kommentare „Keine japanischen Verhältnisse in Europa“ - Seite 2


    Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity.

    FundResearch: Die Inflation im Euroraum ist derzeit sehr niedrig. Ist eine Deflation im kommenden Jahr wahrscheinlich? Und wenn ja, hat das negative Auswirkungen?

    Carsten Roemheld: Wir glauben nicht an japanische Verhältnisse in Europa, denn dafür hat die Europäische Zentralbank zu viele gegensteuernde Maßnahmen ergriffen, die in Japan zu Zeiten der Deflation klar gefehlt haben. 

    FundResearch: Die EZB hat 2014 den Leitzins bis auf 0,05 Prozent abgesenkt. Weniger geht kaum. Wird sie 2015 beim Anleihenkauf richtig Gas geben und Liquidität in den Markt schieben?

    Carsten Roemheld: Wenn die EZB ihre jüngsten Äußerungen in die Tat umsetzt, wird sie auf verschiedene Weise versuchen, dem Markt weiter Liquidität zuzuführen. Was Art und Umfang betrifft, lassen sich große Volumina fast nur noch im Bereich der Staatsanleihen darstellen, wobei die rechtlichen Fragen dazu noch nicht endgültig beantwortet sind. Sollte die EZB tatsächlich in großem Maße Staatsanleihen am Markt kaufen, wird das die Renditen nochmals deutlich weiter reduzieren. Bei deutschen Staatsanleihen sind dann auch Niveaus deutlich unterhalb von 0,7 Prozent denkbar.

    FundResearch: Was wird die Fed im kommenden Jahr machen?

    Carsten Roemheld: Ich halte eine etwas später im Jahr liegende Zinserhöhung als ursprünglich angekündigt für wahrscheinlich. Denn die Risiken einer zu frühen Steigerung der Leitzinsen sind hoch. Die Wachstumsbelebung muss zunächst noch etwas Fahrt aufnehmen, das Szenario in Europa ist noch immer zu ungewiss. Es ist erheblich schwieriger für die Fed, die negativen Konsequenzen einer zu frühen Zinserhöhung wieder auszugleichen als diejenigen einer zu späten. 

    FundResearch: Wo bzw. wie sollten Anleger 2015 ihr Geld investieren?

    Carsten Roemheld: Anleger mit einer etwas höheren Risikotoleranz sind mit Aktien aufgrund des Risiko-Return-Profils und der im Vergleich zu Rentenpapieren günstigen Bewertung längerfristig gut aufgestellt. Auf regionaler ebene halte ich vor allem die USA für interessant. Für den konservativen Anleger ergeben sich aber auch im Rentenbereich Chancen, wenn man flexibel agiert, verschiedene Anleiheklassen sinnvoll kombiniert und nach den enormen Kurssteigerungen in diesem Zyklus davon ausgeht, dass die Bäume hier kaum noch in den Himmel wachsen können. Dennoch werden die Schwankungen am Markt, z.B. aufgrund politischer Ereignisse bestehen bleiben, die langfristig orientierten Anlegern immer wieder gute Einstiegsmöglichkeiten bieten sollten.

     

    Anlegern, die vor allem vom US-Markt profitieren wollen, bietet Fidelity den Fidelity America Fund (ISIN: LU0069450822). Der Aktienfonds schafft im laufenden Jahr bisher ein Plus von 23,5 Prozent und auch 2013 wusste er mit knapp 30 Prozent zu überzeugen. Im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre steht ein kumuliertes Plus von 144,3 Prozent. Bei einer Volatilität von lediglich 11,3 Prozent ergibt sich eine Sharpe Ratio von starken 1,65. Fondsmanager Angel Agudo verwaltet ein Vermögen von 4,3 Milliarden Euro. Rund 22 Prozent davon investiert er in Gesundheits-Aktien. Auf IT-Titel entfallen 21 Prozent und auf Finanzwerte 16 Prozent. Größte Einzeltitel sind Microsoft (3,3 Prozent), Oracle (3,0 Prozent) und J.P. Morgan Chase (2,9 Prozent).

    Fidelity America: Über fünf Jahre mit besserer Performance als die Peergroup

    Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

    (PD)

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    Fidelity-Stratege „Keine japanischen Verhältnisse in Europa“ - Seite 2 Beim €uro-Roundtable in Köln erläutert Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity, warum die Voraussetzungen für ein positives Aktienjahr 2015 weiterhin gut sind.

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