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    Marktstimmung  222  0 Kommentare Skeptiker kapitulieren nicht - Seite 2

    Wie aber haben nun die von uns regelmäßig Befragten mittelfristig orientierten Investoren auf einen derart deutlich ausgefallen Kursanstieg des DAX – es handelt sich im jeweiligen Wochenvergleich um den dritten großen Sprung hintereinander – reagiert? Etliche dürften auf diese rasante Entwicklung nicht vorbereitet gewesen sein. Und obgleich der Kursanstieg von 3,9 Prozent des DAX allein seit unserer vergangenen Stimmungserhebung eine Kapitulation der Skeptiker aus der Vorwoche hätte vermuten lassen, dürften diese Engagements weitgehend unverändert geblieben sein, so dass sich das Bärenlager insgesamt nur unwesentlich verringert hat. Dabei haben wohl eher die entgangenen Gewinne oder Buchverluste als ein echter neuer Pessimismus für diese Zurückhaltung gesorgt.

    Stimmung institutioneller und privater Anleger fast gleich skeptisch

    Auf der anderen Seite wurden bei den Optimisten der Vorwoche, deren Gruppe sich um rund ein Viertel verringert hat, im großen Stil Gewinne realisiert, weswegen der DAX von seinem Allzeithoch von mehr als 10.800 Zählern zuletzt einen Rücksetzer hinnehmen musste. Per Saldo verzeichnen wir damit einen weiteren Rückgang des Börse Frankfurt Sentiment-Index auf einen Wert von -9 (Vorwoche -1) und gleichzeitig den höchsten Pessimismus seit dem 10. September 2014.

    Bei den Privatanlegern hat sich zuletzt, ebenfalls aufgrund von Gewinnmitnahmen, eine ähnliche Entwicklung vollzogen. Die Abwanderung von knapp einem Viertel der Akteure aus der Optimistengruppe verteilt sich dabei in gleichem Maße auf die Bären und die neutral gestimmten Investoren, so dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index nunmehr auf einen Wert von -10 (Vorwoche +2) gefallen ist.

    Insofern zeichnet sich mit der jüngsten Sentiment-Erhebung ein so genanntes Bias ab: Obgleich der DAX noch einmal deutlich zugelegt hat, hat sich die Stimmung bei den Investoren beider Panels im Vergleich zur Vorwoche erneut verschlechtert – bei den Privatanlegern sogar zum dritten Mal in Folge. Somit bleibt zu vermuten, dass das Börsenbarometer abermals vom Zufluss langfristigen Kapitals, möglicherweise aus dem Ausland profitiert hat (vgl. dazu auch die von uns zuletzt erwähnte BofA Merrill Lynch Umfrage unter globalen Fondsmanagern, die sich bereits zur Monatsmitte vornehmlich für deutsche Aktien interessiert hatten). Für die heimischen Investoren ergibt sich damit eine recht unangenehme Situation. Um nämlich halbwegs günstig an einem weiteren Kursanstieg des DAX zu partizipieren, benötigen die meisten eine erheblich deutlichere Abwärtskorrektur als bisher, wahrscheinlich in einer Größenordnung von noch einmal gut fünf Prozentpunkten. Somit bleibt der DAX auch bei stärkeren Reaktionen gut unterstützt. Die größere Gefahr besteht indes darin, dass das Börsenbarometer im Zuge einer veritablen Short-squeeze, ausgelöst von Kapitulationskäufen, noch einmal kräftig zulegen könnte.

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    Börse Frankfurt
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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Marktstimmung Skeptiker kapitulieren nicht - Seite 2 Zusammenfassung Wer sich gedacht hatte, das quantitative Lockerungsprogramm der Europäischen Zentralbank vom vergangenen Donnerstag hätte zu massiven Käufen heimischer Investoren geführt, muss sich getäuscht sehen. Denn sowohl private als …

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