Schwächelndes Frankreich-Geschäft bremst RTL-Mutter aus
LUXEMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das robuste Geschäft beim größten deutschen Privatsender RTL war für den Mutterkonzern nicht genug: Der Umsatz der RTL Group kam 2014 nicht vom Fleck - und rasche Besserung ist für den TV-Konzern nicht in Sicht. Unter anderem verhinderten gesunkene Werbeerlöse in Frankreich und ein schwächeres Geschäft der Produktionstochter FreemantleMedia, dass die Konzernerlöse stiegen. Am Ende lagen sie im Jahresvergleich 0,3 Prozent niedriger bei knapp 5,81 Milliarden Euro, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.
Im vierten Quartal zog das Geschäft wieder an. Umsätze mit TV-Werbung sind stark von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Der operative Gewinn (Ebita) sank 2014 minimal. Der Konzern schnitt damit etwas besser ab als seine eigene Prognose befürchten ließ.
Unterm Strich drückte dem Konzern zufolge vor allem eine Wertminderung des ungarischen RTL-Ablegers den Gewinn um rund ein Viertel auf 653 Millionen Euro. Dort hatte eine hohe Steuer auf Werbeeinnahmen das Geschäft gefährdet. Nach Druck aus Brüssel und anderen EU-Ländern hat die Regierung in Budapest aber inzwischen angekündigt, das Gesetz wieder zu kassieren. Zur luxemburgischen RTL Group gehören neben der deutschen RTL als Hauptumsatzbringer auch Programme in Frankreich, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern.
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Für 2015 rechnet die RTL Group lediglich mit einer stabilen Entwicklung bei Umsatz und operativem Gewinn vor Sondereffekten (Ebita). Die reguläre Dividende für 2014 soll im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um einen Euro auf 3,50 sinken. Bereits die im September gezahlte Sonderdividende hatte um 50 Cent niedriger gelegen als die Sonderausschüttung für 2013./fri/fbr