Marktstimmung

Mutig nachgekauft - Seite 2

Von all diesen Turbulenzen und Unwägbarkeiten zeigten sich die mittelfristig orientierten Anleger unseres Panels unbeeindruckt. Im Gegenteil: Der Optimismus ist bei den institutionellen Investoren im Vergleich zur Vorwoche trotz der hohen Volatilität noch einmal deutlich gestiegen, so dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Stand von +25 Punkten ein neues Jahreshoch markieren konnte nach +15 Punkten in der Vorwoche.

Offenbar befürchten viele Marktteilnehmer keinen weiteren Crash am Anleihemarkt, sondern scheinen die jüngste Entwicklung eher als Marktbereinigung zu betrachten. Eine Normalisierung, die zwar heftig verlaufen ist, aber dennoch als gesund gilt. Dabei dürfte der ein oder andere auch die Gelassenheit der Europäischen Zentralbank hinsichtlich der Verwerfungen am Anleihemarkt als implizite Bestätigung dafür interpretiert haben, dass wohl kein Anlass zur Beunruhigung besteht. Auf jeden Fall kann man von einer gewissen Sorglosigkeit sprechen, da der Anteil der Pessimisten mit 23 Prozent aller Befragten auf den niedrigsten Stand seit dem 26. Juni 2013 (!) gefallen ist.

Aus verhaltensökonomischer Sicht dürften jedoch die bereits bestehenden Positionen der Vorwoche zu einer selektiven Sichtweise der Dinge beigetragen haben. Obwohl viele dieser bullishen Engagements zeitweise unter Wasser geraten sein dürften, wurde mancherorts zu diesen bestehenden Positionen sogar noch einmal zu günstigeren Kursen hinzugekauft. Die Tatsache, dass das vorübergehende Erreichen von DAX-Ständen jenseits von 11.700 nicht zu Gewinnmitnahmen geführt hat, zeigt, dass die Investoren nicht nur mit einer kleinen Erholung am Aktienmarkt rechnen. Vielmehr scheinen sie auf eine baldige, kräftige Wiederaufnahme des Aufwärtstrends vom ersten Quartal dieses Jahres zu setzen, im Verbund mit neuen Allzeithochs.

Belastung für den DAX steigt

Auch die Privatanleger haben sich etwas mutiger gezeigt und sind den institutionellen Investoren, wenn auch nur zögerlich, gefolgt. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index stieg während des Berichtszeitraums immerhin von -3 auf +5, ein Wert, der im längerfristigen Vergleich jedoch immer noch als neutral einzustufen ist.