TecDAX und Russell 2000 – small was beautiful
Während Griechenland auf den ersten Blick nach wie vor entscheidend für die weitere Entwicklung an den Kapitalmärkten ist, sollten die Fakten rund um die globale Konjunktur nicht vernachlässigt werden. Vor allem, seit die US-Notenbank ihre Projektionen für die Wirtschaftsentwicklung in den USA vergangene Woche deutlich reduziert hat. Auch in China hat der vorläufige Einkaufsmanagerindex nicht gerade überzeugt und signalisiert nur ein moderates Wachstum. In einem solchen Umfeld dürften es kleinere und mittlere Aktien künftig schwer haben.
Wirtschaft auf Konsolidierungskurs
Wer regelmäßig in unseren Webinaren zu Gast ist (Donnerstag Abend ist Opernturm-live wieder für Sie da) weiß, dass vor allem Egmond seit geraumer Zeit vor einer schwächeren Entwicklung der US-Wirtschaft gewarnt hat. Die Signale waren nicht zu übersehen, aber die US-Notenbank hielt an ihren hohen Erwartungen fest – bis sie vergangene Woche einsehen musste, dass die Prognosen zu optimistisch sind. Statt 2,3 bis 2,7 Prozent rechnet sie nur noch mit 1,8 bis 2,0 Prozent für das laufende Jahr.
Da sich auch in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, das BIP-Wachstum abschwächt, dürften wachstumsstarke Aktien aus der zweiten Reihe künftig einen schweren Stand haben. Bisher haben sie sich in diesem und in den vergangenen Jahren meist besser entwickelt als Aktien von großen Unternehmen.
Der Grund hierfür ist die wirtschaftliche Expansion, in der kleinere und mittlere Unternehmen häufig gut gedeihen, auch in Deutschland. Der TecDAX zum Beispiel hat seit Jahresbeginn den DAX um einige Prozentpunkte outperformt.
DAX bald vorne?
In anderen Ländern ist die Entwicklung ähnlich, etwa in den USA, wo der Nebenwerteindex Russell 2000 derzeit nicht nur neue Rekordstände erklimmt, sondern auch um 6,6 Prozent in 2015 gestiegen ist. Dagegen schaffte der S&P 500 lediglich ein Plus von drei Prozent. Diese Kursentwicklung hat aber auch dazu geführt, dass die Bewertungen an den Aktienmärkten kräftig gestiegen sind, insbesondere in den USA.
Dort liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) deutlich über dem längsjährigen Durchschnitt der vergangenen Jahre, im Falle von US-Nebenwerten liegt die Prämie bei 60 Prozent.
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Sollte sich die Wirtschaft tatsächlich wie von der Fed erwartet abschwächen, könnte sich das Blatt am Aktienmarkt wenden. Die kommenden Wirtschaftsdaten dürften Aufschluss über die wirtschaftliche Stärke in den verschiedenen Regionen geben.
Heute um 14.30 Uhr werden die US-Auftragseingänge für langlebige Güter erwartet. Vielleicht schafft es heute aber auch Griechenland wieder für eine positive Nachricht zu sorgen. Handwerkszeug von verschiedenen DAX-Papieren finden Interessierte in unserer ISIN-Liste, die wir regelmäßig aktualisieren.