DAX-Chartanalyse – Entscheidung an der 10.800 - Seite 2
Abwärtsrutsch möglich…
Bleibt die Nachfrage bei 10.800 in Zukunft aus, müssen sich Anleger zunächst auf einen weiteren – vermutlich zügig verlaufenden – Abwärtsrutsch in Richtung 10.600 gefasst machen. Dort verlaufen sowohl die Untergrenze des seit zwei Monaten bestehenden Abwärtstrendkanals als auch die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie. Trifft dieser populäre Mittelkurs mit einer weiteren Chartmarke zusammen, so wie aktuell der Fall, ist spätestens dort wieder ein Wendepunkt zu erwarten. Damit ist also auch bei einem Ausbruch nach unten der Spielraum zunächst eingegrenzt. Erst wenn auch hier keine Käufer mehr zugreifen, wäre dies ein Signal für einen langfristigen Meinungsumschwung am Markt.
Test der 200-Tage-Linie?
Während die Wahrscheinlichkeit für einen Test der 200-Tage-Linie noch bei leicht über 50 Prozent liegt, ist das Risiko eines Ausbruchs nach unten deutlich limitierter. Gebannt ist diese Gefahr aber erst, wenn der Markt deutlichere Erholungstendenzen zeigt, als es zuletzt der Fall war. Eine Gegenbewegung nach oben / Bärenmarktrally bis an die Obergrenze des Abwärtstrendkanals bei rund 11.500 Punkten reicht nicht, der Markt muss den Kurskorridor mindestens verlassen, bevor eine nachhaltigen Umkehr diskutiert werden kann. Doch schon davor zeigen sich viele Zonen mit erhöhtem Verkaufsdruck, angefangen mit leichten Widerständen aus den vergangenen Handelstagen bei 11.000 und 11.130 bis hin zu markanteren Wendepunkten bei 11.290. Während die ersten beiden Chartniveaus den Markt in der heute möglichen Erholung nicht lange aufhalten dürften, wird die Luft darüber bereits deutlich dünner und das Risiko eines Umschwungs nach unten steigt wieder.
Anleger, die nach der erneuten Bodenbildung an der 10.800 jetzt – gegen den mittelfristigen Trend – auf eine kleine Erholung setzen, sollten spätestens jenseits der 11.130 Teilgewinne mitnehmen. Über der 11.290 sollte eine kurzfristige Long-Position dann auf jeden Fall drastisch reduziert werden – zwar sind weitere Gewinne möglich, doch das Chance-Risiko-Verhältnis ist dann alles andere als attraktiv. Neu auf der Short-Seite einzusteigen lohnt sich dagegen erst, wenn der DAX unter die 10.800er-Marke fällt. Dann ist bis 10.600 Punkte Platz.
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