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    Halvers Woche  739  0 Kommentare "Nächstes Risiko: Zinsänderungsrisiko - Vision oder Illusion?" - Seite 2

    US-Notenbank als Brunnenvergifter für Aktien?

    Und zu allem Verdruss denkt jetzt auch noch die Fed an zinspolitische Schubumkehr. Längst schon haben die Wettbüros Hochkonjunktur: Wann kommt der erste Zinsschritt und wie stark fällt der Zinserhöhungszyklus aus? Und wie reagieren dann die Anleihemärkte? Bei Leitzinswenden kam es regelmäßig auch zu Renditesteigerungen bei Anleihen, siehe 1994, 1999 und 2004.

    Und steigende US-Renditen haben sich über die globale Finanz-Nahrungskette schon immer als Gift sowohl für die Weltkonjunktur als auch für die größte konkurrierende Anlageklasse „Aktien“ erwiesen.

    Grundsätzlich hängt der Grad der Renditesteigerung nicht zuletzt davon ab, wie gut die Anleger von der Fed auf Zinswenden vorbereitet werden. 1994 kam es nach damaligen Verhältnissen zu einem Renten-Crash - die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen von 5,4 auf ca. acht Prozent - da die Fed ihre Leitzinsen unerwartet mehr als verdoppelt hatte.

    Doch noch nie wurde eine kommende Leitzinswende von der Fed so frühzeitig angekündigt wie die kommende seit Ende 2013. Und selbst wenn die US-Leitzinswende im September eingeleitet wird, braucht sich kein Anleger vor einer Zinspolitik mit Schaum vor dem Mund wie zwischen 2004 und 2006 zu fürchten. Mit einem Anstieg von einem auf 5,25 Prozent hatte man damals nicht nur die ungeliebte Immobilienblase wie eine Schmeißfliege auf der Vase zerschlagen, sondern die Vase gleich mit: Mit einem Schlag haben auch Aktienmärkte und Weltkonjunktur den Löffel abgegeben.

    Frau Yellen betreibt Geldpolitik für urbi (Amerika) und orbi (Welt)

    Diese Fehler werden Fed-Chefin Yellen nicht passieren. In ihrer Zinspolitik gibt es keinen Zinserhöhungsautomatismus. Relevant sind die Datenlage der US- und globalen Konjunktur. Einem bereits ladegehemmten China will sie nicht auch noch eine Kapitalflucht in das zinsattraktive Amerika zumuten. Ohnehin, Inflationserwartungen schlagen weder in den USA noch in Europa Alarm: Die aktuelle Rohstoffpreisschwäche schürt eher Deflationstendenzen. Und dank der wiedererstarkten Ölproduktion im Iran, der Fördermanie Saudi-Arabiens sowie des grundsätzlichen Preisdrucks durch Fracking ist Öl auch längerfristig kein Inflationstreiber. Frau Yellen hat einen weiten Spielraum für zinsseitige Zurückhaltung.
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    Halvers Woche "Nächstes Risiko: Zinsänderungsrisiko - Vision oder Illusion?" - Seite 2 Halver 24. Juli 2015. MÜNCHEN (Baader Bank). Im 1. Halbjahr war das größte Risiko für die Finanzmärkte wohl Griechenland. Wenn auch definitiv nicht aufgehoben, so ist dieses Risiko zumindest aufgeschoben. Im 2. Halbjahr, nach der …

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