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    AKTIE IM FOKUS  376  0 Kommentare Aktionäre von Heidelbergcement fürchten Kapitalbedarf für Zukauf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein milliardenschwerer Zukauf von Heidelbergcement in Italien hat die Aktie am Mittwoch ans Dax-Ende gedrückt. Übernahmeziel ist Branchenkollege Italcementi . Zur Finanzierung werde unter anderem eine Kapitalerhöhung nötig und die Verschuldung steige wieder, erklärten Händler das Minus. Langfristig sehen Analysten aber durchaus Sinn hinter dem Zukauf. "Italcementi passt gut, zu einem fairen Preis", lobte Analyst Mike Betts vom Investmenthaus Jefferies die Übernahme.

    Die Aktien des Baustoffherstellers verloren am Vormittag 5,49 Prozent auf 66,99 Euro. Die vorgelegten Quartalszahlen von Heidelbergcement rückten dabei in den Hintergrund. Der Leitindex Dax stand moderat im Plus.

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    In einem ersten Schritt hat Heidelbergcement mit der Finanzholding Italmobiliare den Kauf von deren 45-Prozent-Paket vereinbart. Der Preis liegt bei 10,60 Euro je Italcementi-Aktie oder insgesamt 1,67 Milliarden Euro. Einen Teil davon will Heidelbergcement in eigenen, noch auszugebenden Aktien bezahlen, den Rest in bar. Anschließend wird Heidelbergcement den verbliebenen Aktionären ein Pflichtangebot über voraussichtlich ebenfalls 10,60 Euro je Aktie machen. Bei diesem Angebotspreis würde Italcementi insgesamt mit 3,7 Milliarden Euro bewertet.

    ANALYST RECHNET WERTVERWÄSSERUNG VOR

    Italcementi werde in der Transaktion höher bewertet als der deutsche Käufer und der Zukauf verwässert kurzfristig das Vermögen der Altaktionäre, erklärte Analyst Norbert Kretlow von der Commerzbank. Kretlow bezifferte die Wertverwässerung auf etwa 4 Euro je Aktie. Dem stünden Synergien gegenüber, so dass sich der Zukauf bis zum Jahr 2017 amortisiere und wertneutral werde.

    Die vorgelegten Zahlen von Heidelbergcement für das zweite Quartal ordnete Kretlow "im Rahmen der Erwartungen" ein. Der Ausblick sei bestätigt.

    LANGFRISTIG WIRD ZUKAUF POSITIV GESEHEN

    Langfristig wurde der Deal ohnehin meist positiv gesehen: Nach der Elefantenhochzeit der Rivalen Lafarge und Holcim habe Heidelberg nachziehen müssen, um nicht komplett den Anschluss zu verlieren, sagte ein Börsianer. Der Kauf der Italiener sei auch deutlich besser zu verdauen als die Übernahme von Hanson vor ein paar Jahren, die den deutschen Konzern damals fast an den Rand des Ruins geführt habe. Der weltweite Bauboom sollte noch einige Jahre anhalten und auch mit dem Rückenwind von der Konjunktur ergebe sich ein positives Bild.

    Die angepeilten Synergieeffekte dürften aus Sicht von Jefferies-Analyst Betts übertroffen werden. Die Geschäfte und die regionale Abdeckung der beiden Unternehmen ergänzten sich sehr gut. Er rechnet damit, dass nur rund 15 Prozent der Aktivitäten der Italiener verkauft werden müssten, vor allem im Zementgeschäft in Belgien und den USA sowie aus dem Nicht-Kerngeschäft.

    ANALYST LOBT NORDAMERIKA-GESCHÄFT

    Für die Experten des Investmenthauses Davy sieht die Transaktion zwar erst einmal kostspielig aus. Wenn jedoch die Verschuldung in der neuen Konstellation reduziert werde und die Synergieziele erreicht oder übertroffen würden, könnte sich der Deal noch als überzeugend erweisen. Aus ihrer Sicht zeigten die etwas untergegangenen Quartalszahlen eine solide Geschäftsentwicklung bei Heidelbergcement. Die Stärke in Nordamerika hoben sie positiv hervor./fat/das




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