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     3953  0 Kommentare Gerry Weber lässt alle Hosen runter - Seite 2

    Boss„In diesem Zeitraum wird das Wachstum des Konzerns auf der Expansion der Tochtergesellschaft Hallhuber basieren”, sagt Weber. Kapitalisiert ist das Unternehmen aus Halle in Westfalen momentan mit 655 Mio. Euro. Das entspricht gut dem 1,4fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals. Zum Vergleich: Der von boersengeflueter.de ermittelte Zehn-Jahres-Durchschnittswert für das KBV beträgt fast 2,7. In diesem Fall spricht jedoch viel für die Interpretationsweise, wonach eine frühere Überbewertung jetzt abgebaut wird. Ein Buchwertvergleich mit anderen Modetiteln liefert derweil nur bedingt brauchbare Ergebnisse – zu groß sind die Spannen: Hugo Boss kommt auf ein KBV von 13,6, Tom Tailor wird dagegen mit einem Abschlag von 37 Prozent auf das Eigenkapital gehandelt. Bei den Stammaktien von Ahlers und dem Modekaufhaus Ludwig Beck aus München beträgt das KBV dagegen rund 1,2 bzw. 1,6 – bewegt sich also in der Region von Gerry Weber. Summa summarum könnte sich unter KBV-Aspekten zumindest so etwas wie eine Bodenbildung abzeichnen.

    Aktie erscheint haltenswert

    Die Kennzahl Enterprise Value/EBIT (Börsenwert plus Nettofinanzschulden im Verhältnis zu dem von boersengefluester.de für 2015 erwarteten Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ergibt bei Gerry Weber derzeit einen Faktor von acht. Das liegt meilenweit unter dem Vergleichswert bei Boss, die auf einen Faktor von 16,6 kommen. Tom Tailor gibt es dagegen für ein EV/EBIT von 11,3. Einen zwingenden Einstiegsgrund für die Liebhaber von „Fallen Angels“ gibt es bei Gerry Weber derzeit also nicht. Eine „Halten-Empfehlung“ klingt zwar wachsweich, scheint auf dem stark gedrückten Niveau von 14,30 Euro aber der vernünftigste Rat.

    Übermäßig hoch bewertet ist das Papier nun nicht mehr. Investoren, die auf eine schnelle Trendwende gehofft haben, sollten ebenfalls eingenordet sein. Und die per 21. September wirksame Degradierung vom MDAX in den SDAX sollte auch keine größere Belastung mehr sein. Einhergehend mit den vielen Einspar- und Verbesserungsmaßnahmen im operativen Geschäfts werden aber sicher auch die Aktionäre – neben den Kursverlusten – noch eine deutliche Kürzung der Dividende in Kauf nehmen müssen.

    Dieser Beitrag wurde von boersengefluester.de erstellt.

    Wer bei Gerry Weber auf eine Trendwende bei der Aktie setzen möchte, kann bei den Knock-out-Bulls bei der WKN CK388Z zugreifen. Wer hingegen von weiter fallenden Kursen ausgeht, für den ist die WKN HU1ALR geeignet – jeweils gehebelt mit rund 4.

     

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Gerry Weber lässt alle Hosen runter - Seite 2 Zwischenzeitlich sah es beinahe so aus, als ob der Kursabsturz der Gerry Weber-Aktie im Juni 2015 auf 20 Euro es gewesen könnte. Immerhin preschte die Notiz nach der Gewinnwarnung zeitweise wieder bis in den Bereich um 23 Euro. Doch wer auf eine …