Deutsche Anleihen drehen ins Minus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag anfängliche Kursgewinne nicht halten können. Gegen Abend drehte der richtungweisende Euro-Bund-Future ins Minus. Zuletzt fiel das Rentenbarometer um 0,13 Prozent auf 156,20 Punkte. Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentierten mit 0,59 Prozent und damit etwas höher als am Vortag.
Der Stimmungsumschwung ging laut Händlern vom Aktienmarkt aus. Dort konnten die im Tagesverlauf aufgelaufenen Verluste bis zum Abend eingedämmt werden. Hinzu kommt ein in dieser Woche hohes Angebot an neuen Staatspapieren, das auf die Kurse drücken könnte. Der Euro-Rettungsfonds begab am Dienstag seine erste 30-jährige Anleihe mit einem Volumen von 3 Milliarden Euro.
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Bis zum Nachmittag hatten als sicher geltende Anlagen noch von einer deutlichen Stimmungseintrübung unter deutschen Finanzexperten profitiert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen waren im Oktober stark und zum siebten Mal in Folge gefallen. Bankvolkswirte nannten die VW-Krise, die schwache Konjunktur in China sowie zuletzt enttäuschende Daten aus der deutschen Industrie und vom Außenhandel als Gründe. Zugleich betonten viele Ökonomen die nach wie vor guten Rahmenbedingungen in Deutschland wie Niedrigzinsen, hohe Beschäftigung und geringe Inflation./bgf/jsl