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    Marktstimmung  763  0 Kommentare "DAX scheint alternativlos" - Seite 2

    Aber auch eine leicht veränderte Einschätzung der möglichen geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank am 3. Dezember hätte nicht überraschen dürfen. Denn gerade während der vergangenen Tage hatten sich die Gegner weiterer quantitativer Lockerungen und noch niedrigerer Einlagezinsen vor allem von deutscher Seite – Bundesbankpräsident Jens Weidmann und EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger – wieder stärker ins Gespräch gebracht. Zuletzt war es schließlich auch noch Direktoriumsmitglied Yves Mersch, der für die kommende EZB-Sitzung zumindest eine gute Diskussion prognostiziert hat und so die Erwartungen vieler Börsianer auf positive Impulse für die Aktienkurse hätte relativieren können. Aber am Ende ist der Optimismus, gemessen am Börse Frankfurt Sentiment-Index, zum dritten Mal hintereinander um einen Punkt auf einen Wert von nunmehr +35 Punkte gestiegen. Dabei haben sich die Gruppierungen von Bullen und Bären leicht reduziert.

    Euphorie der Privatanleger auf dem Rückzug

    Bei den Privatanlegern ist es dagegen nach dem jüngsten Rekordoptimismus nunmehr zu einem deutlichen Stimmungseinbruch gekommen. Doch bleibt unklar, was den Börse Frankfurt Sentiment Index gleich um 12 Punkte auf einen Stand von nunmehr +36 gedrückt hat. Es darf jedoch bezweifelt werden, dass ausgerechnet der Abschuss eines russischen Militärflugzeugs durch die Türkei den entscheidenden Impuls für diese Gewinnmitnahmen gegeben hat. Denn die Privatinvestoren hatten sich zuletzt auch nicht durch die Terrorattacken in Paris beeindrucken lassen. Möglicherweise waren es eher preisgetriebene Argumente, die zum bislang niedrigsten Optimismus in diesem Quartal geführt haben. Denn der DAX konnte für viele Akteure im entscheidenden Moment wieder einmal nicht kräftig nach oben durchstarten, sondern sackte nach Überschreiten der vielbeachteten 200-Tage-Linie deutlich unter dieselbe ab. Die Verringerung des Bullenlagers um 12 Prozent aller Befragten verteilt sich recht gleichmäßig auf die neutral und pessimistisch gestimmten Gruppierungen des Panels.

    Auch wenn sich bei der jüngsten Stimmungserhebung gezeigt hat, dass die Gruppe der Optimisten unter den institutionellen und privaten Anleger nunmehr fast gleich groß ist, muss man die Stimmung insgesamt immer noch als ziemlich positiv bewerten.

    Um jedoch eine kritische Situation beim DAX heraufzubeschwören, bedarf es einer grundlegenden Neueinschätzung der Markt-Situation seitens der Akteure. Denn für die meisten Börsianer würde sich im Falle größerer Gewinnmitnahmen die Frage stellen, wo sie ihre Verkaufserlöse bei ähnlichem Risiko profitabler einsetzen könnten. Mit anderen Worten: Solange sich die hochgesteckten Erwartungen an mögliche Maßnahmen der EZB nicht deutlich verringern, bleibt die Aktie als Anlageklasse alternativlos. Da die von uns befragten Anleger, gemessen an den Höchstständen des Optimismus in diesem Jahr, nun wieder über etwas größere Nachfragereserven verfügen, hat sich die Situation für den DAX per Saldo etwas verbessert. Allerdings dürfte das Kaufinteresse für einen Wiedereinstieg der heute abtrünnig gewordenen Investoren erst auf niedrigerem Niveau, vermutlich nicht vor Unterschreiten von 10.800 Zählern, wieder einsetzen – institutionelle Akteure dürften sogar noch niedrigere Niveaus (ein bis 2 Prozent) für Zukäufe bevorzugen.

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    Marktstimmung "DAX scheint alternativlos" - Seite 2 Zusammenfassung Die Rekordstimmung, vor allem der privaten Anleger, nähert sich wieder einem gemäßigteren Niveau. 12 Prozent der Privatinvestoren haben seit vergangenem Mittwoch DAX-Aktien gekauft und 6 Prozent sind direkt short gegangen. …

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