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     2574  0 Kommentare Aktien feiern schwaches US-BIP - Seite 2

    Die Aktienmärkte haben auf das schwache Wachstum der US-Wirtschaft positiv reagiert. Sie waren schon fest in den letzten Tag der zurückliegenden Woche gestartet – die Bank of Japan schwenkt auf den Kurs negativer Zinsen für Übernacht-Einlagen ein. Der S&P 500 konnte um 2,5% auf 1940 zulegen. Er steht damit immer noch 5% tiefer als zu Jahresbeginn und 9% unter seinem Allzeithoch aus Mai 2015. Ausdruck der schwachen Verfassung des Index ist auch, dass er zuvor die jüngsten Tiefs aus August und September 2015 kurzzeitig unterboten hatte. In 2013, als die US-Wirtschaft schon einmal deutlichen Tempoverlust zeigte, blieben die Aktienkurse ziemlich unbeeindruckt. Das zeigt, dass große Anleger die aktuelle Lage negativer beurteilen und zunehmend risikoaverser agieren.

    Ohnehin sieht die Chartlage im S&P 500 keineswegs so aus, als sei die Kuh bereits vom Eis. Der Index hat mit dem starken Sprung am Freitag gerade wieder den zuvor gebrochenen Aufwärtskanal aus 2009 betreten (der Chart wird täglich auf der Startseite aktualisiert).

    Blickt man hinter die Kulissen insbesondere auf die Daten zur Volumenstruktur, so zeigt sich, dass seit Anfang Januar Distribution herrscht. Sie ist im Ausmass stärker als im Oktober 2014, als der wichtige Support-Pegel bei 1870 schon einmal kurzfristig durchbrochen wurde. Auch das Durchschnittsvolumen ist aktuell höher als damals. Ich würde sagen, seit Anfang Juni 2015 stehen die großen Akteure auf der Verkäuferseite. Natürlich wird immer mal wieder gekauft, um die Kurse wieder ein Stück weit hoch zu bringen, aber in der längerfristigen Perspektive wird seit diesem Zeitpunkt von ihnen mehr ver- als gekauft.

    Gut möglich, dass die begonnene Erholung bei Aktien noch etwas weiter geht. Bei 1990 liegt im S&P 500 ein wichtiger Widerstand, sowie auch das 62er Retracement des jüngsten Abwärtsimpulses. Aktuell notiert der Index knapp am 38er Retracement.

    Viel wird dabei davon abhängen, wie sich die Ölpreise entwickeln. Ein erneuter Absturz würde die Stimmung der Aktienbullen ganz schnell verhageln. Eine ähnlich wichtige Bedeutung hat auch der Verlauf des Außenwerts des Euro v.a. gegen Dollar. Das Währungspaar hat nach der Veröffentlichung des schwachen US-BIP umgehend den Rückzug angetreten und fand knapp zurück in eine seit Dezember gebaute, für das das Währungspaar bullische Flaggenformation. Noch immer gilt wegen der Eigenschaft des Euro als Carry-Trade-Währung, dass Schwäche bei Euro/Dollar eher eine positive Begleitmusik für steigende Aktien darstellt (Chartquelle).

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Aktien feiern schwaches US-BIP - Seite 2 Das US-BIP ist im vierten Quartal 2015 gemäß erster Schätzung lediglich um 0,7% gewachsen. Im Vorquartal war noch eine Steigerung um 2,0% gemeldet worden. Im ersten Quartal 2015 war das BIP um 0,6% gestiegen. Die Wachstumsabschwächung zog sich …

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