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     1360  0 Kommentare Daimler, BASF, Infineon – Gründe für den Ausverkauf - Seite 2

    Starker Dollar belastet US-Wirtschaft sehr

    Zweitens leidet die Wirtschaft enorm unter dem Verfall des Ölpreises. Denn der Sektor kürzt die Investitionen stark, wodurch anhängende Branchen, wie der Auto- und der Immobiliensektor deutlich belastet werden. Die schwachen Autoabsatzzahlen sprechen Bände. Drittens bekommt die US-Wirtschaft die schwache Weltwirtschaft zu spüren. Im Jahr 2014 erzielten die Unternehmen aus dem S&P500 48 Prozent ihrer Umsätze im Ausland.

    Da sich die chinesische Wirtschaft aber zusehends abschwächt, und damit andere Exportabhängige Volkswirtschaften Asiens, aber auch Deutschland, zusehends in Mitleidenschaft gezogen werden, bedeutet das deutlichen Gegenwind für die US-Wirtschaft. Zusätzlich gebremst wird sie durch den starken Dollar. Damit werden US-Produkte im Ausland teuer, während ausländische Produkte in den USA billiger werden.

    Gewinnschätzungen sind im Rückwärtsgang

    Diese ganzen Belastungsfaktoren schlagen sich in den Ergebnissen der S&P500-Unternehmen nieder. Für das vierte Quartal prognostizieren Analysten einen Gewinnrückgang um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit würde sich der Abwärtstrend bei der Ergebnisentwicklung beschleunigen, nachdem im zweiten Quartal ein Minus von 1,7 Prozent und im dritten von 3,1 Prozent zu Buche gestanden war.

    Unter Druck sind vor allem die Unternehmen aus den zyklischen, also stark konjunkturabhängigen, Sektoren, wie dem Bankensektor oder der Halbleiterindustrie. So bekommen die Banken neben der schwachen Konjunktur und dem Kursrückschlag am weltweiten Finanzmarkt vor allem die Krise im US-Ölsektor zu spüren. Entsprechend erhöhen die Banken ihre Rückstellungen für faule Kredite, woraufhin die Kurse von JPMorgan und Citigroup unter Druck sind. Ebenso ergeht es dem weltgrößten Chiphersteller Intel, der sich Sorgen um die schwache Konjunktur in China und Asien macht, weil dadurch die Nachfrage nach PCs und Servern gedämpft wird. Die Talfahrt bei Aktien wie Ford spricht ebenfalls Bände.

    Wegen des sich eintrübenden Umfelds haben die Analysten ihre Gewinnschätzungen für die Unternehmen aus dem S&P500 zusehends gesenkt. Dennoch wird immer noch ein Gewinnplus von sechs Prozent für 2016 erwartet. Das ist völlig utopisch. Vielmehr ist für 2016 ein deutlicher Ergebnisrückgang zu erwarten, nachdem für 2015 ein leichtes Minus vorhergesagt wird. Ein derartiges Szenario ist in dem S&P500 aber keineswegs eingepreist. Das 2016er-KGV ist mit 15 immer noch extrem hoch.

    Die Korrektur beim S&P500 könnte sich deutlich ausweiten. Umso mehr kommt es auf die US-Notenbank an. Fed-Chefin Janet Yellen muss schnellst möglich signalisieren, dass die nächste Zinserhöhung bereits auf Eis liegt und die Fed möglicherweise bereits über ein neues Gelddruckprogramm QE4 nachdenkt. Wenn Yellen nicht schnell einschreitet, dürfte der S&P500 bald im Bärenmarkt sein.

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    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Daimler, BASF, Infineon – Gründe für den Ausverkauf - Seite 2 Alles Schlechte wird zum Jahresbeginn 2016 auf den DAX ausgeschüttet. Sein Problem – er war in den letzten Jahren reichlich abhängig vom Funktionieren des Exportmarktes China aber auch vom Ausbleiben der Störfeuer aus den USA. Dies ändert sich …