checkAd

     996  0 Kommentare Apple, Amazon & Co. – wann kommt die US-Kavallerie zu Hilfe? - Seite 2

    Amazon1202

    Amazon, 1 Jahr

    Diese drei Faktoren – schwache Weltwirtschaft, Verfall des Ölpreises und starker Dollar – hinterlassen kräftige Spuren in den Ergebnissen der US-Unternehmen. Diese Effekte spiegeln auch Firmen wie Amazon klar wider. Nach enttäuschenden Zahlen brach die Aktie des weltgrößten Internethändlers um zehn Prozent ein. Bei einem 2016er-KGV von 120 liefert man besser keine schwachen Ergebnisse ab.

    Gewinnrezession in den USA

    Laut den Berechnungen von Bloomberg prognostizieren Analysten für die S&P500-Unternehmen für das vierte Quartal 2015 einen Gewinnrückgang um etwa mehr als sechs Prozent. Das wäre die schlechteste Quartalssaison seit dem dritten Quartal 2009. Damit würde sich die Abwärtsdynamik bei der Ergebnisentwicklung beschleunigen, nachdem die Gewinne im zweiten Quartal 2015 um 1,7 Prozent und im dritten um 3,1 Prozent gesunken waren. Wenn die Gewinne zwei Quartale in Folge gegenüber dem Vorjahr sinken, sprechen Investoren von einer Gewinnrezession. Beim S&P500 geht die Gewinnrezession nun bereits ins dritte Quartal.

    Der größte Belastungsfaktor für die Unternehmen aus dem S&P500 ist der Verfall des Ölpreises, weshalb die Gewinne der Firmen aus dem Energiesektor, wie Exxon Mobil und Chevron, um 75 Prozent eingebrochen sein sollen. Ein Gewinnrückgang um 25 Prozent sagen Analysten für den Bergbausektor voraus, der unter dem Kollaps der Rohstoffpreise leidet. Neben dem Verfall des Ölpreises bekommen die US-Unternehmen aber auch die schwache Wirtschaft auf dem Heimatmarkt und in den Emerging Markets zu spüren. Der Eisenbahnbetreiber CSX räumte bei der Vorlage der Quartalszahlen ein, dass er einen derartig starken Rückgang des Transportvolumens außerhalb von Rezessionszeiten in den USA nie gesehen habe.

    S&P 500_1202

    S&P500, 1 Jahr

    Wegen des zunehmenden Gegenwinds haben die Analysten in den vergangenen Wochen ihre 2016er-Gewinnschätzungen zusehends gesenkt. Dennoch wird immer noch ein Gewinnplus von fünf Prozent vorhergesagt. Das erscheint angesichts des zunehmenden Gegenwinds viel zu hoch. Am Jahresende dürften sich viele US-Unternehmen freuen, wenn sie ihren Profit einigermaßen stabil halten können.

    Hoffen auf Yellen

    Trotz der schwachen Quartalssaison hat sich der S&P500 zuletzt deutlich erholt. Grund waren die jüngsten Maßnahmen der japanischen Notenbank, die Strafzinsen von 0,1 Prozent einführt. Das hat dazu geführt, dass der Yen gegenüber dem Dollar deutlich nachgegeben hat. Investoren spekulieren aber darauf, dass Fed-Chefin Janet Yellen nicht zulassen kann, dass der Dollar noch stärker wird, weil sich damit die Perspektiven für die US-Wirtschaft noch weiter eintrüben.

    Vielmehr soll Yellen weitere Zinserhöhungen schnellstmöglich auf Eis legen und am besten den Start eines neuen Gelddruckprogramms namens QE4 ankündigen. Genau diese Erwartung preist der Finanzmarkt ein. So hat der Markt für Fed Funds Futures, also für Futures (Derivate) auf die Fed Funds (US-Leitzinsen) Zinserhöhungen für dieses Jahr weitestgehend ausgepreist – sprich es werden keine Zinserhöhungen mehr für dieses Jahr erwartet. Die Aussicht auf eine anhalten lockere Geldpolitik stützt den US-Aktienmarkt. Nun gilt es, dass Yellen tatsächlich zügig die Kehrtwende einleitet. Ansonsten könnten die Turbulenzen an den Aktienmarkt schnell zurückkehren.

    Seite 2 von 2



    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Apple, Amazon & Co. – wann kommt die US-Kavallerie zu Hilfe? - Seite 2 Die Quartalssaison beim S&P500 neigt sich allmählich dem Ende zu und ist ziemlich ernüchternd. Von wenigen Ausnahmen abgesehen fiel sie überwiegend schwach aus relativ zu anderen Quartalen. Dem Markt konnten auch keine Impulse gegeben werden, im …