checkAd

     1102  0 Kommentare Desaster mastern – Stoppkurse richtig setzen - Seite 2

    Zunächst schwanken Aktien unterschiedlich stark (hier ein Blick auf die Volatilitäten). Für heiße Papiere sind 15 Prozent vielleicht ein zu geringer Abstand, um wirklich die Reißleine ziehen zu müssen. Bei anderen Papieren, die ihre Kurse in engeren Bahnen ziehen, wäre vielleicht eine kürzere Distanz angemessen. Außerdem bleiben alle markttechnischen Faktoren außen vor. Stoppkurse lassen sich auch mit den entsprechenden Tools gut managen, etwa einem Tradingdesk wie er hier zu sehen ist.

    Abhängig von der Performance

    Anleger, die sich mehr auf fundamentale Bilanzkennzahlen oder die einschlägigen Bewertungsgrößen wie KGV oder Dividendenrendite verlassen, mögen ihre Aktien dann verkaufen, wenn ihre Kursziele erreicht sind. So kann die Argumentation lauten, dass die Daimler-Aktie spätestens bei 50 Euro zu teuer wird oder Volkswagen maximal ein KGV von zehn verdient. Gern herangezogen werden in diesem Zusammenhang auch Vergleiche innerhalb einer Branche. Eine derartige Argumentation hat ebenfalls ihre Berechtigung. Allerdings halten sich die Märkte in den seltensten Fällen genau an die Berechnungen der Anleger.

    Timing

    Vielmehr neigen die Börsen zu mächtigen Übertreibungen – nach oben und nach unten. Es besteht also die Gefahr, bei so einer Vorgehensweise entweder zu früh oder zu spät zu verkaufen. Aktien, die fundamental als teuer gelten, können viel weiter als gedacht steigen. Andererseits nimmt die Börse schlechte Nachrichten häufig vorweg. Es gab bereits viele vermeintliche Dividendenstars oder KGV-Wunder, die sich rückblickend als heiße Luft entpuppten. Zur Ehrenrettung dieser Art der Stoppkursfestlegung sei jedoch gesagt, dass es durchaus richtig sein kann, sich gegen die Masse an der Börse zu stemmen und seinen vorher festgelegten Prinzipien treu zu bleiben.

    Charttechnische Marken

    Am populärsten, und vermutlich auch sinnvollsten, ist die Ausrichtung des Stoppkurses an charttechnischen Marken. Nun sind wohl die wenigsten Anleger professionelle Kurvenleser, daher sollen ein paar einfache Tipps an dieser Stelle genügen. Gute Ansatzpunkte für Stoppkurse sind sogenannte Unterstützungszonen. Dabei handelt es sich um Kursregionen, unter die eine Aktie in der Vergangenheit meist nicht gefallen ist. Solche Unterstützungen gibt es in unterschiedlicher Qualität – sprich Tragfähigkeit. Zudem finden Anleger sie auf beinahe jeder Zeitachse – vom 3-Monats-Chart bis hin zu ganz langfristigen Zeitreihen.

    An solchen Haltezonen, denkbar sind auch runde Kursmarken wie 10, 20, 50 oder 100 Euro, orientieren sich viele Anleger. Daher sind im Falle eines Bruchs weitere Kursverluste zu befürchten. Doch Vorsicht: Um deratige Psychomarken scharren sich nicht nur Verkäufer. Auch Schnäppchenjäger liegen auf der Lauer und hoffen in Form von Abstauberlimits auf einen günstigen Einstieg. Clevere Anleger positionieren ihre Stoppkurse daher lieber etwas oberhalb von solch runden Marken oder Haltezonen.

    Seite 2 von 2



    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Desaster mastern – Stoppkurse richtig setzen - Seite 2 Wer bei uns regelmäßig auf der Homepage oder bei den Webinaren von Feingold Research vorbeischaut, weiß, dass wir neben der Markteinschätzung auch großen Wert auf das Moneymanagement legen. Da man mit seiner Einschätzung zum Markt nie komplett …