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    Marktkommentar  866  0 Kommentare Jakob Tanzmeister (JPMorgan): Eine Bestandsanalyse für Income-Strategien - Unternehmensanleihen und Dividendentitel als Renditelieferanten

    Kommentar von Jakob Tanzmeister, Client Portfolio Manager im Multi-Asset Solutions Team bei J.P. Morgan Asset Management

    Frankfurt, 31. Mai 2016 - Angesichts gebremster Ertragsaussichten durch unterdurchschnittliche globale Wachstumsraten - wenn auch ohne Zeichen einer Rezession - ist es sinnvoll, an Anlageklassen festzuhalten, die höhere Ertragschancen bieten, beispielsweise Unternehmensanleihen oder Dividendenaktien. Dies umso mehr, als dass in einem Umfeld, in dem wenige fundamentale Veränderungen zu erwarten sind, Erträge, Zinsen und Carry-Strategien weiter profitieren sollten und somit Income-Strategien sehr gut positioniert sind.

    Zwar wird derzeit das Wachstumspotenzial durch stagnierende Unternehmensgewinne, schwache Investitionen, eine zurückhaltende Finanzpolitik und Zentralbanken, die bereits einen großen Teil ihres Pulvers verschossen haben, begrenzt. Andererseits erscheint das Abwärtspotenzial aktuell limitiert, da Privathaushalte und Banken in den Industrienationen einen geringen Fremdfinanzierungsgrad aufweisen und parallel kaum Inflation zu verzeichnen ist. Vor diesem Hintergrund bleibt für Investoren, die Anlagealternativen im jetzigen Nullzinsumfeld suchen, eine defensive und ertragsorientierte "Income"-Strategie mit Investments in Anlageklassen, die eine höhere Ertragskomponente aufweisen, langfristig sinnvoll.

    Das bedeutet natürlich nicht, dass eine Income-Strategie über kurz- und mittelfristige Zeithorizonte immer positive Erträge erzielen wird. Die zwei wesentlichen Income-Lieferanten in entsprechenden Produkten sind einerseits "Credit-Spreads", also zu vereinnahmende Risikoaufschläge bei Anleihen sowie andererseits Dividenden bei Aktien. Beide Segmente weisen im Vergleich zu risikofreien Anlagen wie beispielsweise deutschen Staatsanleihen eine teils deutlich höhere Volatilität aus. Aber beide Segmente bieten für langfristige Investoren auch überzeugende Argumente.

    Innerhalb unserer Income-Strategie bevorzugen wir deshalb unverändert Unternehmensanleihen als wichtige Ertragsquelle. Unternehmensanleihen sind nicht auf eine boomende Wirtschaft angewiesen, mögen jedoch auch keine Rezession. Sie sind vielmehr ideal in Phasen mit einem langsamen, kontinuierlichen Wachstum und geringer Inflation, wie sie aktuell vorzufinden ist und für die wir uns entsprechend positioniert haben. Die Risikoaufschläge bewegen sich dabei aktuell in den meisten Märkten über ihrem historischen Durchschnitt. Da wir im Hinblick auf die weltwirtschaftliche Entwicklung zwar eine gedämpfte aber durchaus optimistische Haltung einnehmen, bevorzugen wir Beimischungen von Hochzinsanleihen gegenüber einer ausschließlichen Allokation in Anleihen mit hoher Bonität. Zudem ist aufgrund der teils deutlichen Renditedifferenzen die Berücksichtigung amerikanischer Hochzinsanleihen gegenüber einer ausschließlichen Allokation in europäische Werte sinnvoll - bei entsprechender Sicherung der Fremdwährungsrisiken in den Euro.

    Bei Aktien sind Dividenden mit regelmäßigen Erträgen gleichzusetzen. Die Aussicht auf reine Kapitalerträge ist im derzeitigen Zykluszeitpunkt nicht mehr ohne Einschränkungen zu erwarten, weshalb sich Anleger zunehmend auf Aktien konzentrieren, die neben der Aussicht auf Kapitalwachstum auch regelmäßige, attraktive Erträge abwerfen. Nachdem sie vier Jahre lang in einem Umfeld stark zulegender Aktienmärkte eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung durchliefen, zeigen sich dividendenstarke Aktien für strategische Investoren nun mit einem positiven Ausblick. Im aktuellen Umfeld mit niedrigerem Wachstum und höheren Schwankungen sind Werte mit einem geringeren Beta gut positioniert.

    Nicht zuletzt sollten Anleger weniger traditionelle Segmente nicht vergessen: Immobilienaktien und Hybridanleihen bieten ebenfalls attraktive laufende Renditen und ermöglichen eine zusätzliche Diversifikation.




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