EZB akzeptiert griechische Anleihen wieder als Sicherheit
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) will griechische Staatsanleihen wieder als Sicherheit für ihre Refinanzierungsgeschäfte akzeptieren. Ab dem 29. Juni soll eine entsprechende Sonderregelung erneut in Kraft treten, teilte die EZB am Mittwoch in Frankfurt mit. Sie begründet die Entscheidung mit der Verpflichtung des Landes auf das Programm des Europäischen Rettungsschirms (ESM). Man gehe davon aus, dass die Auflagen erfüllt werden.
Die EZB darf eigentlich keine griechischen Anleihen akzeptieren, da sie von allen Ratingagenturen als Ramsch bewertet werden. Für die griechischen Banken ist die Annahme griechischer Staatsanleihen durch die EZB wichtig, weil sie die Tür für günstigeres Zentralbankgeld öffnet. Bisher werden griechische Geldhäuser durch spezielle Notkredite (ELA) über Wasser gehalten, die sie mehr kosten als herkömmliches Zentralbankgeld.
Außerdem wird die Annahme griechischer Staatstitel den dortigen Banken die Teilnahme an den neuen Langfristkrediten der EZB eröffnen, deren Verzinsung von der Kreditvergabe durch die Banken abhängt und im Extremfall negativ sein kann.
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Eine Entscheidung, ob auch griechische Anleihen im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms (QE) erworben werden können, sei noch nicht getroffen worden, teilte die EZB mit. Man wolle zunächst die Schuldentragfähigkeit überprüfen. Derzeit kauft die EZB im Kampf gegen die aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation monatlich Anleihen im Wert von 80 Milliarden Euro./jsl/jha/