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Margin Call: Was Trader über böse Anrufe des Brokers wissen müssen - Seite 2
Der folgende Screenshot zeigt den entsprechenden Abschnitt aus den AGB des Brokers FXCM.
Wird die festgelegte Maintenance Margin unterschritten und das Konto nicht umgehend kapitalisiert, greift der Close Out Level des Brokers, der z. B. bei 75 % der Maintenance Margin angesetzt werden kann.
In diesem Fall schließt die Software automatisch offene Positionen. Die Schließung folgt in der Regel einer festgelegten Rangfolge, die z. B. vorsieht, dass Positionen absteigend nach Größe, gebundener Margin oder nicht realisiertem Verlust geschlossen werden.
Im Handel mit großer Hebelwirkung kann die Zeitspanne zwischen Margin Call und Close Out Level zu kurz sein, um Kapital einzuzahlen und die Schließung von Positionen zu verhindern. Das gilt in volatilen Märkten selbst dann, wenn Einzahlungen mittels Kreditkarte vorgenommen und sofort verbucht werden.
Margin Call und Nachschusspflicht
Ein Margin Call ist nicht gleichbedeutend mit einer Nachschusspflicht, unter der die meisten Trader negative Kontostände und Verluste über das eigene Guthaben hinaus verstehen.
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Der Margin Call tritt früher und auch bei Brokern auf, die negative Kontostände rechtsverbindlich ausschließen.
Wird bei einem Broker ohne solchen Ausschluss gehandelt, kann ein Margin Call tatsächlich der Auftakt zu Schlimmerem sein.
Die Close Out Level eines Brokers sind keinesfalls gleichzusetzen mit einer Garantie. Bei Erreichen des Levels werden lediglich automatisierte Glattstellungsorders generiert. Zu welchem Kurs diese ausgeführt werden, ist offen – das bekannte Risiko im Zusammenhang mit Kurslücken besteht auch hier.
Nicht nur ungünstige Kursentwicklungen, sondern auch Änderungen an den Marginanforderungen können Margin Calls und Zwangsglattstellungen nach sich ziehen.
Erhöht ein Broker aufgrund steigender Volatilität oder aufgrund eines bevorstehenden Ereignisses (etwa das Brexit-Votum im Juni 2016) die Anforderungen, unterschreiten alle Konten mit maximal ausgeschöpfter Hebelwirkung automatisch die Marginsätze.
Margin Call vermeiden durch moderate Hebel und enge Stops
Margin Calls lassen sich durch den Verzicht auf überhöhte Finanzhebel und eng platzierte Stops vermeiden. Dazu ein Fallbeispiel ausgehend von dem Vorhaben, pro Position nicht mehr als 1 % des Guthabens zu investieren und maximal 0,50 % zu verlieren.