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Margin Call: Was Trader über böse Anrufe des Brokers wissen müssen - Seite 3
Bei einem Kontostand von 50.000 € kann unter diesen Vorgaben Eigenkapital in Höhe von 500 € pro Position eingesetzt werden. Mit 100-fachem Hebel lassen sich damit 50.000 € im Markt bewegen. Da allerdings nur 250 € verloren werden dürfen, muss das Stop Loss 0,50 % unterhalb des Einstandskurses platziert werden.
Ein Teil dieser Distanz wird durch die Spreads bereits neutralisiert. Ein solches Stop Loss dürfte in der Nähe von Maintenance Margin und Margin Call liegen. Bei einem Spread von 0,10 % reicht bereits ein Kursrückgang um 0,40 % aus, um diesen Bereich zu treffen.
Seriöser erscheint es, ein Stop Loss unter Berücksichtigung der Erfordernisse der Risikobegrenzung deutlich oberhalb der „kritischen Zone“ mit Margin Call, Maintenance Margin und Close Out Level zu platzieren.
Statt 50.000 könnten lediglich 10.000 € Marktvolumen werden. Die Hebelwirkung verringert sich deutlich auf den Faktor 20. Die Marginanforderungen des Brokers bleiben jedoch konstant. Das Stop Loss wird 2,5 % unterhalb des Einstandskurses platziert und wird damit deutlich vor dem Unterschreiten der Maintenance Margin ausgelöst.
Generell sollten Trader ihre eigenen Stops über den Risiko-Levels des Brokers platzieren, so dass die Notfallsysteme der Handelsplattform im Regelfall nicht in den Verlauf von Positionen involviert sind.
Fazit
Der moderne Margin Call ist zunächst nichts weiter als die automatisch angedrohte Schließung offener Positionen aufgrund unterschrittener Marginanforderungen. Nur wer sofort handelt, kann die Schließung noch vermeiden. Im schlimmsten Fall schließen sich an den Margin Call Verluste mit Nachschusspflicht an – das hat mit der Benachrichtigung aber wenig zu tun. Wer Margin Calls vermeiden will, platziert eigene Stops deutlich vor der „roten Zone“ des Brokers und übertreibt es mit dem Finanzhebel nicht.