Hypoport hat etwas Gegenwind
Sie wollen eine schnelle Beratung, wie man 10.000 Euro anlegen sollte, oder brauchen kurzfristig einen Kleinkredit über ein paar tausend Euro? Ihre Bank braucht aber ziemlich lange, um zu entscheiden, während das Vertrauen in das Institut nach den Erfahrungen der 2008er-Finanzkrise ohnehin nicht besonders hoch ist? Genau diese Gründe beflügeln das Geschäft der FinTech-Unternehmen, die für Furore im Finanzsektor sorgen. Allerdings schwächeln etliche der Aktien derzeit deutlich. Wie geht es in dem Segment in den nächsten Monaten weiter? Dieser Frage werden wir uns im zweiten Teil unseres Beitrags weiter annehmen.
Mit einem Börsenwert von 500 Mio. Euro ist die im SDAX notierte Hypoport deutlich größer als Ferratum. Das Berliner Unternehmen Hypoport betreibt über die Tochter Europace einen Finanzmarktplatz zum Abschluss von Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukten und Ratenkrediten. Dabei werden hunderte Partner aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe vernetzt. Dr. Klein & Co., eine weitere Tochter von Hypoport, berät als Finanzvertrieb Kunden in den Bereichen Immobilienfinanzierung, Versicherung und Vorsorge.
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Vorstandschef Ronald Slabke zeigte sich mit dem im ersten Halbjahr erreichten Umsatzanstieg um neun Prozent auf 73,7 Mio. Euro zufrieden, zumal das Ebit um 22 Prozent zugelegt hatte. Der Firmenlenker hat für 2016 zwar ein „prozentual leicht zweistelliges Umsatz- und Ertragswachstum“ in Aussicht gestellt. Dennoch ist die Aktie seit der Bekanntgabe der Prognose Anfang August im Rückwärtsgang und notiert damit wieder auf dem Niveau von Ende 2015.
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Slake hatte kritisiert, dass die politischen Rahmenbedingungen die zügige Realisierung von Neubauprojekten weiter bremsen würde. Daher gäbe es „diverse Unsicherheiten in und um unsere Hauptmärkte herum.“ Er wolle aber „auch kommende Herausforderungen in Chancen umwandeln.“ Das anhaltende Niedrigzinsumfeld sollte in den nächsten Jahren weiterhin dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien robust ist.
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Eine der wenigen Aktien aus dem Bereich, die auf dem Weg nach oben sind, ist die der Fintech Group. Daher ist der Börsenwert auf 265 Mio. Euro gestiegen. Die Fintech Group ist nicht zuletzt für den Online-Broker flatex bekannt.
Für Zuversicht bei Aktionären sorgt nicht zuletzt die Ende Juli bekannt gegebene Technologiepartnerschaft mit Rocket Internet zum Aufbau digitaler Bankdienstleistungen in Europa. Die Partner setzen dabei auf die Bank biw, eine Tochter der Fintech Group, die über eine europaweit gültige Banklizenz verfügt, und das IT-Systemhaus Xcom des FinTech-Konzerns. „Wir werden diese Kooperation gemeinsam in Deutschland und Europa zum Erfolg führen und daran partizipieren“, sagte Frank Niehage, Vorstandschef der FinTech Group. Er und Rocket Internet müssen in den nächsten Monaten den Worten Taten folgen lassen.
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Wenngleich das Wachstum von etlichen FinTech-Firmen etwas hinter den euphorischen Erwartungen vieler Experten zurückbleibt, sind die Perspektiven für den Bereich dennoch gut. Zwar ist der Marktanteil der FinTech-Unternehmen derzeit noch sehr gering. Aufgrund ihrer innovativen Lösungen sollte er aber in den nächsten Jahren kräftig wachsen und das Segment damit weiterhin für Furore sorgen. Entsprechend sollte die Bedeutung der Firmen weiter zunehmen, sei es als Kooperationspartner der Banken und Versicherungen, oder als interessante Übernahmeziele. Anleger sollten daher nicht nur die Aktien des obigen Trios im Auge behalten, sondern auch die anderer FinTech-Unternehmen, wie UMT United Mobility Technology, FinLab, oder MyBucks.