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    Marktüberblick  737  0 Kommentare DAX: Hin und Her macht Taschen leer! - Seite 2

    Nur wie konnte es wieder dazu kommen? Man kann es sich natürlich einfach machen und sagen: „Das konnte ja keiner ahnen. Mich trifft keine Schuld, soll mal einer die Börse verstehen. Da werde ich doch eh nur ausgenommen.“ Anderen die Schuld zu geben ist zwar der leichteste Weg, führt am Ende aber nicht dorthin wo man gerne sein möchte. Daher ist es wichtiger die eigene Handlung zu hinterfragen, um in der Zukunft besser vorbereitet zu sein. Der Fehler beginnt vermutlich bei dem oben geschilderten Szenario schon beim Einkauf. Zur Verteidigung muss man sagen, dass insbesondere in unseren Mainstreammedien Donald Trump sehr verteufelt worden ist und auch hier die Umfragen, in denen er deutlich hinten lag, immer ganz weit oben auf der Titelseite standen. Man bekommt zwangsläufig das Gefühl, dass die US-Wahl eine sichere Sache ist und Hillary Clinton ja eigentlich schon gewonnen hat.

    Hinzu kommt, dass im Vorfeld sehr klar und deutlich vermittelt wurde, dass die Börsen Angst vor einem Präsidenten Donald Trump haben und unbedingt die Demokratin im Weißen Haus sehen wollten. Als Anleger ist der sichere Deal damit schon gemacht! Clinton gewinnt und die Börsen werden steigen. Auch das Strohfeuer der E-Mail Affäre ist rechtzeitig erloschen, sodass Anleger hier im Vorfeld nochmal zuschlagen konnten. Dabei werden in der o.g. Argumentation aber zwei wesentliche Gesichtspunkte außer Acht gelassen. Erstens ist nichts so sicher wie es scheint und zweitens wird durch das jeweilige Ereignis (hier die US-Wahl) nur noch ein Abgleich der Erwartungen mit dem tatsächlichen Ergebnis vorgenommen. Das bedeutet, dass bei einem Wahlsieg von Clinton die Börsen nicht gestiegen wären, sofern zuvor alle damit gerechnet haben.

    Vereinfacht ausgedrückt: Hätte Hillary Clinton in den Umfragen zu 100 Prozent vorne gelegen, wäre der DAX zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wahlausgangs keinen Punkt gestiegen, weil der Wahlsieg bereits vollends eingepreist gewesen wären.

    Die Erkenntnis ist, dass es ohne Risiko auch keine Rendite gibt und das wird sich auch unter einem Präsident Donald Trump nicht ändern! Wichtig ist daher, das Risiko so gut es geht zu beschränken und zu managen.  Was aber passiert, wenn die Erwartungen des Marktes nicht getroffen werden, haben wir am frühen Mittwochmorgen gesehen. Dann erfolgt ein sehr schneller Abbau der zuvor eingepreisten Erwartungen, was in diesem Fall zu einem Kursverlust von gut 500 Punkten geführt hat. Wer hier auf steigende Kurse gesetzt und sein Risiko nicht beschränkt hat, wird in diesem Moment vor allem Panik und Stress verspürt haben und jeder Punkt nach unten treibt dann den Herzschlag weiter nach oben. Es liegt in der Natur der Sache sich aus solchen Momenten befreien zu wollen und das lässt sich in erster Linie durch einen Verkauf bewirken. Um die ganze Sache rund zu machen, ist dann die Börse schuld und man selbst ist das Opfer krimineller Machenschaften mit denen man fortan nichts mehr zu tun haben möchte.

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    Benedikt Wachsmann
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    Schon vor dem Beginn seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt, welches er erfolgreich abschließen konnte, sammelte Herr Wachsmann die ersten Erfahrungen an den Kapitalmärkten. Nach kurzer Zeit entdeckte er den charttechnischen Ansatz für sein eigenes Trading und spezialisierte sich daraufhin auf dem Gebiet der technischen Analyse.

    Das lebendige an seinen charttechnischen Analysen ist die Tatsache, dass er nicht nur auf die wichtigsten Unterstützungen und Widerstände im Chart eingeht, sondern auch einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse der kommende Woche wirft und so die verschiedensten Szenarien und Einflussfaktoren bildlich darstellt.
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    Verfasst von 2Benedikt Wachsmann
    Marktüberblick DAX: Hin und Her macht Taschen leer! - Seite 2 Der Tag X ist endlich in den Geschichtsbüchern und der neue US-Präsident steht fest. Zur Überraschung aller, die sich auf die Umfragen der Mainstreammedien verlassen haben, zieht nicht die Demokratin Hillary Clinton ins Weiße Haus ein, sondern der Republikaner und Quereinsteiger Donald Trump. Wie es dazu kommen konnte ist bereits ausreichend diskutiert worden und für die Finanzmärkte nicht weiter relevant. Entscheidend ist, wie die Aktienmärkte damit umgehen und sich auf den neuen Mann im Weißen Haus einstellen. Die erste Reaktion traf dabei die Erwartungen. Der weitere Kursverlauf war allerdings mindestens genauso überraschend wie das Wahlergebnis und dürfte einige Privatanleger auf dem falschen Fuß erwischt haben.