Bain-Studie zur Lage des Bankensektors / Deutsche Banken sind im internationalen Vergleich bei Wachstum und Profitabilität klar abgeschlagen (FOTO)
München (ots) -
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http://www.presseportal.de/bilder -
Eigenkapitalrendite liegt mit 2,3 Prozent deutlich unter
internationalem Niveau
- Nur 5 Prozent der Banken in Deutschland verdienen ihre
Eigenkapitalkosten
- Mit durchschnittlich mehr als 6 Prozent Rendite erweisen sich
Automobil- und Direktbanken als profitable Spezialisten
- Maßnahmen wie radikale Kostensenkungen, eine zügige
Konsolidierung und die Neuausrichtung der Geschäftsmodelle sind
überfällig
- Jede dritte Bank und 10.000 Filialen stehen bis 2025 vor dem Aus
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Eigenkapitalrendite liegt mit 2,3 Prozent deutlich unter
internationalem Niveau
- Nur 5 Prozent der Banken in Deutschland verdienen ihre
Eigenkapitalkosten
- Mit durchschnittlich mehr als 6 Prozent Rendite erweisen sich
Automobil- und Direktbanken als profitable Spezialisten
- Maßnahmen wie radikale Kostensenkungen, eine zügige
Konsolidierung und die Neuausrichtung der Geschäftsmodelle sind
überfällig
- Jede dritte Bank und 10.000 Filialen stehen bis 2025 vor dem Aus
Die Wirtschaft floriert, doch Deutschlands Banken darben. Ihre
Eigenkapitalrendite lag 2015 im Schnitt bei 2,3 Prozent und war damit
nur 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Darüber hinaus bestätigt
ein Langfristvergleich der internationalen Managementberatung Bain &
Company im Rahmen der Studie "Deutschlands Banken 2016: Die Stunde
der Entscheider": Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre
verdienten die deutschen Institute erheblich weniger als ihre
Wettbewerber im zweitgrößten Euroland Frankreich sowie in den vier
weiteren führenden Währungsräumen USA, Japan, Großbritannien und der
Schweiz (Abb. 1). Insbesondere die US-amerikanischen Banken schafften
es, an ihre Renditen aus Vorkrisenzeiten anzuknüpfen. Auch beim
Wachstum hinken die hiesigen Anbieter deutlich hinterher. Seit 2004
konnten sie ihre Bilanzsumme durchschnittlich nur um 1 Prozent pro
Jahr steigern, 2015 schrumpfte sie sogar. Im gleichen Zeitraum
wuchsen die japanischen Institute pro Jahr um rund 3 Prozent, die
britischen um 4 und die französischen, Schweizer sowie US-Banken gar
um 5 Prozent und mehr.
"Der deutsche Bankensektor steckt in einer tiefen strukturellen
Krise", betont Walter Sinn, Bain-Deutschlandchef und Koautor der
Studie. "Das ist eine gefährliche Entwicklung für die Exportnation
Deutschland. Ein florierender Exportstandort ist auf einen starken
Finanzsektor angewiesen."
Strukturelle Defizite im deutschen Bankenmarkt
Doch davon sind die Institute in Deutschland derzeit weit
entfernt. Sie leiden vor allem unter strukturellen Defiziten im
operativen Geschäft. Der Zinsüberschuss trägt hierzulande mit 73
Prozent signifikant mehr zu den Einnahmen der Banken bei als in
anderen Ländern. Die weltweite Niedrigzinspolitik belastet die
deutschen Häuser damit besonders stark. Höhere Provisionseinnahmen
scheitern unter anderem am harten Wettbewerb in einem unverändert
stark fragmentierten Markt. In Frankreich etwa vereinen die fünf
größten Banken mit 85 Prozent einen nahezu doppelt so hohen Anteil
Eigenkapitalrendite lag 2015 im Schnitt bei 2,3 Prozent und war damit
nur 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Darüber hinaus bestätigt
ein Langfristvergleich der internationalen Managementberatung Bain &
Company im Rahmen der Studie "Deutschlands Banken 2016: Die Stunde
der Entscheider": Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre
verdienten die deutschen Institute erheblich weniger als ihre
Wettbewerber im zweitgrößten Euroland Frankreich sowie in den vier
weiteren führenden Währungsräumen USA, Japan, Großbritannien und der
Schweiz (Abb. 1). Insbesondere die US-amerikanischen Banken schafften
es, an ihre Renditen aus Vorkrisenzeiten anzuknüpfen. Auch beim
Wachstum hinken die hiesigen Anbieter deutlich hinterher. Seit 2004
konnten sie ihre Bilanzsumme durchschnittlich nur um 1 Prozent pro
Jahr steigern, 2015 schrumpfte sie sogar. Im gleichen Zeitraum
wuchsen die japanischen Institute pro Jahr um rund 3 Prozent, die
britischen um 4 und die französischen, Schweizer sowie US-Banken gar
um 5 Prozent und mehr.
"Der deutsche Bankensektor steckt in einer tiefen strukturellen
Krise", betont Walter Sinn, Bain-Deutschlandchef und Koautor der
Studie. "Das ist eine gefährliche Entwicklung für die Exportnation
Deutschland. Ein florierender Exportstandort ist auf einen starken
Finanzsektor angewiesen."
Strukturelle Defizite im deutschen Bankenmarkt
Doch davon sind die Institute in Deutschland derzeit weit
entfernt. Sie leiden vor allem unter strukturellen Defiziten im
operativen Geschäft. Der Zinsüberschuss trägt hierzulande mit 73
Prozent signifikant mehr zu den Einnahmen der Banken bei als in
anderen Ländern. Die weltweite Niedrigzinspolitik belastet die
deutschen Häuser damit besonders stark. Höhere Provisionseinnahmen
scheitern unter anderem am harten Wettbewerb in einem unverändert
stark fragmentierten Markt. In Frankreich etwa vereinen die fünf
größten Banken mit 85 Prozent einen nahezu doppelt so hohen Anteil