Bain-Studie zur Lage des Bankensektors / Deutsche Banken sind im internationalen Vergleich bei Wachstum und Profitabilität klar abgeschlagen (FOTO) - Seite 2
der kumulierten Bilanzsumme auf sich wie in Deutschland (44 Prozent).
Trotz aller Sparanstrengungen stagniert auch deshalb die
Cost-Income-Ratio, das Verhältnis von Kosten und Erträgen, im
Durchschnitt der letzten vier Jahre in Deutschland bei 69 Prozent. In
Frankreich liegt dieser Wert bei 65, in den USA bei 62 Prozent.
Hierzulande klaffen Welten zwischen den verschiedenen
Institutsgruppen. Insbesondere Spezialisten wie Automobil- und
Direktbanken erwirtschaften mit mehr als 6 Prozent
überdurchschnittliche Eigenkapitalrenditen. Die mehr als 1.000 Volks-
und Raiffeisenbanken kommen im Schnitt auf 2,9 Prozent, die 415
Sparkassen auf lediglich 1,7 Prozent. Zusammen mit den vier deutschen
Großbanken und den Bausparkassen bilden sie das Schlusslicht des
Bain-Rendite-Rankings (Abb. 2). Insgesamt verdienen nur 5 Prozent der
mehr als 1.700 untersuchten Banken ihre Eigenkapitalkosten.
Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent sind machbar
Bain-Partner und Koautor der Studie, Dr. Wilhelm Schmundt, sieht
den deutschen Markt vor einem tief greifenden Wandel: "An radikalen
Einsparungen und einer zügigen Konsolidierung führt kein Weg mehr
vorbei." Bereits in der letztjährigen Studie hatte Bain gezeigt, dass
im deutschen Bankensektor Kostensenkungen von bis zu 30 Prozent oder
25 Milliarden Euro möglich sind - und damit verbunden die Schließung
von 10.000 Filialen sowie der Abbau von 115.000 Arbeitsplätzen.
Einsparungen in diesen Dimensionen setzen indes voraus, dass
Größenvorteile konsequent genutzt werden. Die Zahl der Banken in
Deutschland könnte auch aus diesem Grund bis 2025 um ein Drittel auf
rund 1.200 sinken.
Ein wichtiger Treiber für die seit Langem diskutierte
Konsolidierung dürfte die verschärfte Regulierung sein. "Vielerorts
ist nicht mehr 'too big to fail' der Maßstab, sondern 'too small to
comply'", erklärt Bain-Bankexperte Schmundt. "Die neuen Regelwerke
fordern umfassende Investitionen in Personal und IT, die aber vor
allem kleinere Banken kaum stemmen können. In der Konsequenz heißt
das 'too small to survive'." Tatsächlich fehlt zahlreichen deutschen
Banken im internationalen Wettbewerb die nötige Größe, um auf Dauer
erfolgreich zu sein.
Banken müssen Geschäftsmodelle neu ausrichten
Dreh- und Angelpunkt für den zukünftigen Erfolg ist die
Neuausrichtung der Geschäftsmodelle vieler Banken - und das in der
Geschwindigkeit des digitalen Zeitalters. Für die Spezialisten geht
es hierbei vor allem um die Schärfung ihrer Positionierung in der
Nische. Regionalbanken wie Sparkassen und Volksbanken hingegen müssen
Bain-Partner und Koautor der Studie, Dr. Wilhelm Schmundt, sieht
den deutschen Markt vor einem tief greifenden Wandel: "An radikalen
Einsparungen und einer zügigen Konsolidierung führt kein Weg mehr
vorbei." Bereits in der letztjährigen Studie hatte Bain gezeigt, dass
im deutschen Bankensektor Kostensenkungen von bis zu 30 Prozent oder
25 Milliarden Euro möglich sind - und damit verbunden die Schließung
von 10.000 Filialen sowie der Abbau von 115.000 Arbeitsplätzen.
Einsparungen in diesen Dimensionen setzen indes voraus, dass
Größenvorteile konsequent genutzt werden. Die Zahl der Banken in
Deutschland könnte auch aus diesem Grund bis 2025 um ein Drittel auf
rund 1.200 sinken.
Ein wichtiger Treiber für die seit Langem diskutierte
Konsolidierung dürfte die verschärfte Regulierung sein. "Vielerorts
ist nicht mehr 'too big to fail' der Maßstab, sondern 'too small to
comply'", erklärt Bain-Bankexperte Schmundt. "Die neuen Regelwerke
fordern umfassende Investitionen in Personal und IT, die aber vor
allem kleinere Banken kaum stemmen können. In der Konsequenz heißt
das 'too small to survive'." Tatsächlich fehlt zahlreichen deutschen
Banken im internationalen Wettbewerb die nötige Größe, um auf Dauer
erfolgreich zu sein.
Banken müssen Geschäftsmodelle neu ausrichten
Dreh- und Angelpunkt für den zukünftigen Erfolg ist die
Neuausrichtung der Geschäftsmodelle vieler Banken - und das in der
Geschwindigkeit des digitalen Zeitalters. Für die Spezialisten geht
es hierbei vor allem um die Schärfung ihrer Positionierung in der
Nische. Regionalbanken wie Sparkassen und Volksbanken hingegen müssen