Vor den Earnings
Gefährden Lieferengpässe die Earnings von Eli Lilly?
Der Erfolg der begehrten Blockbuster Mounjaro und Zepbound könnte Eli Lilly zum Verhängnis werden und für eine negative Überraschung bei den Quartalszahlen sorgen.
- Blockbuster Mounjaro und Zepbound könnten Eli Lillys Quartalszahlen belasten.
- Skalierung der Medikamente für Übergewicht gestaltet sich schwierig.
- Analysten warnen vor Umsatzverfehlung im ersten Quartal, Aktie legt zu.
US-Pharmariese Eli Lilly steht bei der Skalierung seines Blockbustermedikaments für Übergewicht vor wachsenden Herausforderungen. Da die Nachfrage das Angebot übersteigt warnen Analysten nun sogar, dass dies die Quartalsergebnisse des Unternehmens gefährden könnte. Eli Lilly legt seine Zahlen am Dienstag vor US-Börsenstart vor (12:45 Uhr MEZ).
Das Diabetesmittel Mounjaro und die wirkstoffgleiche Abnehmspritze Zepbound sind aktuell nur schwer zu bekommen. So schwer, dass die Versorgung nach Zahlen der US-Gesundheitsbehöre Food and Drug Administration (FDA) wohl auf eine Dosis beschränkt ist. Das berichtet CNBC. Die Folge: Der Umsatz im ersten Quartal könnte die Erwartungen der Wall Street verfehlen.
Auch Analysten bleiben mit Blick auf Eli Lillys Earnings skeptisch. James Shin von der Deutschen Bank prognostiziert, dass der Umsatz im ersten Quartal den Analystenkonsens von 8,9 Milliarden US-Dollar um fast eine halbe Milliarde US-Dollar verfehlen könnte. Dies würde den Gewinn pro Aktie um etwa 13 Cent drücken. Die Konsensschätzung der Analysten liegt bei einem Gewinn von 2,46 Dollar pro Aktie.
DB-Analyst Shin sieht die Prognose durch die Enpässe allerdings noch nicht gefährdet. "Obwohl ein Verfehlen für das erste Quartal zu erwarten ist, glauben wir nicht, dass dies dazu führen wird, dass Eli Lilly seine Gesamtjahresprognose senkt", sagte Shin. "Die starke Nachfrage nach Mounjaro und Zepbound kann leicht im zweiten Halbjahr anziehen und alle Defizite aus dem ersten Halbjahr ausgleichen."
Hinzu kommt: Zunehmend übernehmen mehr US-Krankenversicherer die Kosten für eine Zepbound-Behandlung, was der Akzeptanz des Mittels zugute kommen dürfte. UBS-Analyst Jo Walton hat festgestellt, dass Versicherungen die 45 Prozent der US-Bevölkerung abdecken, noch keien Entscheidung zu Zepbound getroffen haben. Das lässt noch Luft nach oben.
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Die Aktie von Eli Lilly hat seit Jahresanfang bereits 27 Prozent zugelegt. Seit Anfang 2023 hat sich der Kurs zeitweise sogar mehr als verdoppelt. Dabei dürfte die Euphorie um die Abnehmmittel eine große Rolle gespielt haben. Das Gros der Analysten rät weiter zum Kauf der Aktie, das durchschnittliche Kursziel von 813 US-Dollar liegt gut 10 Prozent über dem aktuellen Wert.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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