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    AKTIE IM FOKUS  465  0 Kommentare Bei Siltronic schwindet die Übernahmefantasie

    FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Übernahmehoffnungen vieler Siltronic-Anleger haben am Freitag einen kräftigen Dämpfer erhalten. Chinesische Investoren haben ihre Bemühungen um den Halbleiter-Zulieferer Siltronic aufgegeben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Morgen erfahren hatte. Bis zum Mittag brach die Aktie um 10 Prozent auf zeitweise unter 40 Euro ein.

    Die National Silicon Industry Group (NSIG) hatte nach Medienberichten eine Mehrheitsbeteiligung an den Münchnern ins Auge gefasst. "Es gibt keine Verhandlungen mehr. Sie sind beendet", sagte am Freitag eine Managerin, die für Investitionsprojekte von NSIG im Ausland zuständig ist, der dpa in Peking. Die Gründe für den Abbruch wollte die Unternehmensvertreterin nicht nennen.

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    REKORDHOCH AM VORTAG

    Die Nachricht kam für viele Anleger wie ein Schock. Erst am Vortag hatte die Siltronic-Aktie nach einem monatelangen rasanten Anstieg ein Rekordhoch bei 46,10 Euro erreicht. Mit einem Schlag wurden nun die Gewinne der ganzen Woche ausradiert.

    Siltronic stellt sogenannte Wafer her, die Grundlage für Computerchips. Der Chemiekonzern Wacker hatte das Unternehmen im Sommer 2015 abgespalten und an die Börse gebracht zu damals 30 Euro. Nach einem kurzen Anstieg fiel das Papier angesichts schwächelnder Halbleiter-Geschäfte jedoch sukzessive bis auf gut 12 Euro im Februar dieses Jahres. Im August begann dann die Aufholjagd, nachdem Übernahmespekulationen am Markt aufgekommen waren.

    SCHARFE KRITIK AN DEUTSCHER WIRTSCHAFTSPOLITIK

    Die Shanghaier Firma NSIG hatte laut der Nachrichtenagentur Bloomberg Mehrheitsaktionär Wacker Chemie kontaktiert, um dessen Anteil von knapp 58 Prozent zu übernehmen. Allerdings seien die Chinesen nicht bereit gewesen, mehr als den aktuellen Marktwert zu zahlen, hieß es Ende vergangener Woche. Für Irritationen sorgt auch der wachsende Widerstand in Deutschland und den USA, Technologie nach China zu verkaufen. So scheiterte erst in dieser Woche der Verkauf des Halbleitermaschinen-Herstellers Aixtron am Widerstand der Behörden.

    Das Beispiel Siltronic zeige gut die Auswirkungen der kaum kalkulierbaren deutschen Wirtschaftspolitik, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow. In der Vergangenheit sei die Politik mehrfach ein Bremsklotz bei Transaktionen gewesen. "Aus diesem Grund ist es nicht weiter verwunderlich, wenn zunehmend solche Transaktionen abgeblasen werden." Er warnte davor, dass nun "viel heiße Luft" in den Aktien aus dem Maschinenbau und anderen mittelständischen Firmen sei. "Es stand die Phantasie einer chinesischen Kaufwelle bei deutschen Traditionsunternehmen dahinter."/das/jha/fbr




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