ANALYSE
DZ Bank optimistisch für deutsche Aktien 2017 - Dax 12 000 denkbar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank hat sich zuversichtlich für die Entwicklung der internationalen Aktienmärkte im kommenden Jahr gezeigt. Besonders optimistisch schätzt das Geldhaus die Kurschancen deutscher Dividendentitel ein. Deshalb erhöht die DZ Bank die Aktienquote in ihrem Musterportfolio von derzeit 25 auf 35 Prozent und traut dem deutschen Aktienindex Dax bis Ende 2017 ein Aufwärtspotenzial von 8 Prozent auf 12 000 Punkte zu.
"Mit der Wahl Donald Trumps wurde an den Aktienmärkten ein imaginärer Schalter umgelegt, der die US-Indizes in einen ausgeprägten 'Alles wird gut'-Modus geführt hat. Diese Welle hat zwischenzeitlich auch die europäischen Aktienmärkte erfasst", schrieb DZ-Bank-Analyst Christian Kahler in einer Studie vom Freitag. Die Ausgangslage für die Aktienmärkte 2017 sieht er als vielversprechend an: Ein stabiler Wirtschaftsausblick, eine beschleunigte Erholung der Schwellenmärkte sowie die immer noch niedrigen Zinsen, mit denen sich Unternehmen günstig finanzieren könnten. Damit bleibe Anlegern auch 2017 keine andere Wahl, als weiter in Aktien zu investieren.
Sollten die ersten Handelstage im Januar eine überdurchschnittliche Kursentwicklung aufweisen, dürften viele Investoren versuchen, auf den Zug aufzuspringen. Dies könnte die Kurse weiter antreiben, glaubt Kahler. "Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der aktuelle Aufschwung bis Mitte/Ende Februar fortsetzen wird, beurteilen wir als hoch."
Da politisch ausgelöste Aufschwünge am Aktienmarkt aber selten nachhaltig seien, könnte die aktuelle Hoffnungsrally im Frühjahr 2017 enden, wenn sich die positive Grundstimmung rund um den Amtsantritt Trumps lege und der Alltag in den US-Politikbetrieb einziehe, gab der Analyst zu bedenken. Bis es soweit sei, sollten Anleger aber am laufenden Aktienaufschwung teilnehmen, so Kahler.
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Im Vergleich zu ausländischen Aktienindizes räumt der Experte dem Dax im kommenden Jahr höhere Siegchancen ein: Der Dax überzeuge aufgrund seiner zyklischen Ausrichtung und der - im Gegensatz zu anderen Indizes - noch fairen Bewertung. Zudem sollten die Aktien der stark exportorientierten deutschen Unternehmen überproportional vom schwachen Euro profitieren. Perspektivisch sollten Anleger jedoch - im Gegensatz zur aktuell vorherrschenden Marktmeinung - wieder verstärkt defensive Werte wie Nahrungsmittelaktien oder Papiere aus dem Gesundheitssektor in ihre Beobachtungsliste aufnehmen, empfahl Kahler./edh/das