Nestle, Roche, Novartis – Innovation hat Tradition
Weltweit befinden sich die großen Volkswirtschaften in einem Kampf um die billigste Währung. Wer über eine schwache Währung verfügt, kann seine Waren auf dem Weltmarkt am wettbewerbsfähigsten anbieten – so die allgemeine Regel. Zum einen krankt diese Formel, wenn alle Länder das Spiel betreiben. So befinden sich der Euro und der japanische Yen wohl eher in einem Wettlauf zweier Fußkranker. Dass es auch anders geht beweist seit Jahren die Schweiz. Trotz des starken Franken sind viele eidgenössische Unternehmen Weltmarktführer und von so starker Relevanz, dass sie globale Trends abdecken.
Oft wird dem Schweizer Aktienmarkt nachgesagt, er werde von den »drei großen Defensiven « dominiert. Gemeint sind die Titel der beiden Pharmagiganten Novartis und Roche sowie die Aktie des mächtigen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé. Für viele Investoren sind sie das »Must-have« in einem Anlageportfolio. Im Jahr 2016 zogen jedoch Nestlé, Novartis und Roche die Gesamtperformance des Swiss Market Index (SMI) mit ihren schlechten Kursentwicklungen und hohen Indexgewichtungen in die Tiefe. Was den weiteren Ausblick von zumindest Nestlé und Roche betrifft, sind die Experten des Vontobel Aktien Research nun wieder zuversichtlich.
Um 18.00 Uhr werden wir unsere Anlagestrategie ausführlich in der Finanzmarktrunde diskutieren…
Aktienanleihen
Nestlé SA
VN6CV0
Novartis AG VN6CV1
Roche Holding AG VN6CV2
Swiss Re AG VN6CV3
U-Blox AG VN6Z10
Nestlé zum Beispiel besetzt laut Vontobel Research Investment Banking in jeder seiner Produktkategorien entweder den ersten oder zweiten Platz. Dabei machen 30 seiner Marken, deren Wert sich in Milliardenhöhe befindet, 75 Prozent der Verkäufe aus. Nestlé versteht die Bedürfnisse seiner Konsumenten und kombiniert innerhalb seiner herausragenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Ernährungs- mit Lebensmittelwissenschaften. Roche, das drittgrößte Pharmaunternehmen der Welt, verfügt über ein sehr interessantes Geschäftsportfolio und weist eine sehr attraktive Pipeline auf. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf das Portfolio an Krebsmedikamenten, sondern stehen auch sehr wichtige Studienresultate für neue innovative Wirkstoffe an.
Infrastruktur fürs Depot
Interessante Beispiele für zyklische Werte sind des Vontobel Aktien Research zufolge der Titel des weltweit tätigen Sanitärkonzerns Geberit sowie der des grössten Baustoffherstellers der Welt, LafargeHolcim. Beide Unternehmen könnten einerseits von der europäischen Konjunktur und andererseits von einer einsetzenden globalen Erholung profitieren. Dem Geberit-Quartalsbericht vom 30.09.2016 ist zu entnehmen, dass die Gruppe in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 sehr gute Resultate erwirtschaftete.
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Die Integration der Aktivitäten von Sanitec verläuft nach Akquisition des europäischen Marktführers für Badezimmer-Keramik weiter planmäßig und das Management erwartet ein insgesamt organisches und währungsbereinigtes Wachstum des Jahresnettoumsatzes 2016 von rund 5 Prozent. Der global ausgerichtete Zementriese LafargeHolcim besitzt die größte Reichweite in aufstrebenden Regionen – eine Voraussetzung für künftiges Wachstum in diesem Sektor.
Banken – Entwicklung mit Vorsicht
Währenddessen durchlaufen UBS und Credit Suisse ganz unterschiedliche Entwicklungen. UBS hat ihre “Hausaufgaben” bereits früh erledigt: Ein entsprechend dickes Kapitalpolster ist nun aufgebaut und ein neues Geschäftsmodell gestaltet. Letzteres hat sich 2016 gut bewährt. UBS dürfte weiterhin besser positioniert sein als ihre Konkurrentin Credit Suisse, sowohl in Bezug auf die Kapitalisierung als auch im Hinblick auf ein höheres Gewicht der Vermögensverwaltung. Sie gilt zudem als verlässlicher Dividendenzahler. Bei Credit Suisse stellen sich immer noch Fragen nach der Kapitalisierung und dem “richtigen” zukünftigen Geschäftsmodell, denn langfristige Ziele mussten mehrmals nach unten korrigiert werden.
Quelle: Vontobel, eigene Recherche