DAX-Chartanalyse – Die Luft wird dünner
Den Börsen fehlen derzeit Impulse für neue Rekorde. Die politischen Unsicherheiten durch die Frankreich-Wahl sind aus dem Markt und wurden positiv verarbeitet. Konjunktur- und Unternehmensdaten können die Märkte in dieser Woche nicht weiter anschieben. Am Donnerstag war beim DAX ein kurzer Schwächeanfall zu verzeichnen. Wir werfen einen Blick auf die technische Analyse von Jörg Scherer.
Gerade noch rechtzeitig hatten wir am Donnerstag von „ersten Ermüdungserscheinungen“ beim DAX® gesprochen. Am Donnerstag musste das Aktienbarometer dann tatsächlich den negativen Divergenzen bei den kurzfristigen Indikatoren auf Stundenbasis Tribut zollen. Zwei Aspekte möchten wir hervorheben: Zum einen lagen die letzten vier Tageshochs jeweils in einem engen Kursband zwischen 12.762 und 12.783 Punkten, zum anderen umschließt der Körper der gestrigen Tageskerze die Pendants der beiden Vortage vollständig.
In der Konsequenz entsteht das negative Candlestickmuster in Form eines „bearish engulfing“. Letztlich spiegelt sich hierin eine gewisse Gewinnmitnahmebereitschaft im Vorfeld des Wochenendes wider. Die erste Unterstützung besteht dabei in Form der Parallelverschiebung des Aufwärtstrends seit Februar (akt. bei 12.618 Punkten) – eingezeichnet über die Hochpunkte vom Mai 2016, Januar 2017 sowie April 2017. Danach definieren die alten Ausbruchsmarken bei 12.391/76 Punkten den nächsten Rückzugsbereich. Um die beschriebenen Negativaspekte auszumerzen, ist indes ein neues Allzeithoch jenseits von 12.783 Punkten vonnöten.
Ausgewählte Open End-Turbo-Optionsscheine
DAX – Call – TD7GVU
DAX – Put – TD86Q1
Kritische Marke im Visier
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Seit dem Mehrjahrestief vom Januar 2016 bei 687 Punkten konnte sich der MSCI Emerging Markets um fast 45 % erholen und hat damit das kalkulatorische Anschlusspotential aus der im Sommer 2016 vervollständigten inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation nahezu ausgeschöpft. Wenngleich der entsprechende Aufwärtsimpuls absolut intakt ist, steht unseres Erachtens derzeit dennoch der ultimative Lackmustest in Sachen Fortsetzung der Rally an. Schließlich hat das Aktienbarometer das Widerstandskreuz aus dem ehemaligen Aufwärtstrend seit Herbst 2011 (akt. bei 1.010 Punkten) und dem seit 2007 dominierenden Baissetrend (akt. bei 1.012 Punkten) unmittelbar vor der Brust.
Abgerundet wird das auf diesem Niveau entstehende Barrierenbündel durch das 61,8%-Fibonacci-Retracement des Abwärtsimpulses von November 2007 bis November 2008 (1.002 Punkte) bzw. die 61,8 %-Korrektur der Baissebewegung von April 2011 bis Januar 2016 (1.011 Punkte). Mit anderen Worten: Der Sprung über die angeführten Hürden käme einem absoluten Stärkebeweis gleich, wird allerdings kein Selbstläufer. Um diese Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren, sollte der MSCI Emerging Markets zukünftig nicht mehr unter den Aufwärtstrend seit Januar 2016 (akt. bei 910 Punkten) zurückfallen.
Disclaimer: Wir weisen darauf hin, dass HSBC für die Platzierung dieses Beitrags bezahlt und auch die genannten Produkte ausgewählt hat. Darüber hinaus stellt Feingold Research Produkte von HSBC in ihren Publikationen und Beiträgen vor.