Wasser als Schlüssel für Arbeitsplätze und Wachstum - Seite 2
Wasser ist wichtig für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen, die Landwirtschaft, die Fischerei, die Energiewirtschaft und die Industrie sind auf die Verfügbarkeit von Wasser angewiesen. Etwa drei Viertel aller weltweiten Arbeitsplätze sind somit abhängig von Wasser. Der Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen ist zugleich eine der wichtigsten Voraussetzungen von Arbeit, weil gesunde und damit produktive Arbeitskräfte die Grundlage jeder Wirtschaft sind.
Studien aus den USA belegen, dass Investitionen in die Infrastruktur der Wasserversorgung zu mehr Beschäftigung führen. So entstehen dort pro Milliarde US-Dollar Investition zwischen 10.000 und 20.000 neue Arbeitsplätze in der Wasser- und Abwasserindustrie und weitere tausende Arbeitsplätze als indirekte Folge. Ähnliche Studien zu Lateinamerika kommen zum Schluss, dass dort pro investierter Milliarde US-Dollar 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen können. Analysen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge sind fast 1 Prozent der Arbeitnehmer weltweit direkt im Wassersektor beschäftigt. Dazu zählen das Wassermanagement, das zugehörige Bauwesen, der Erhalt der Infrastruktur sowie die Wasser- und Sanitärversorgung.
Die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich. Hauptgrund sind zu geringe Mittel, um gut ausgebildete Fachkräfte anwerben und halten zu können. Die Folge ist eine alternde Arbeitnehmerschaft: Allein in den USA werden bis 2020 bis zu 50 Prozent der Arbeitnehmer im Wassersektor das Rentenalter erreicht haben. Zudem liegt ein wesentlicher Teil der Infrastruktur in ländlichen Gebieten, fernab städtischer Gebiete sind gut ausgebildete Arbeitskräfte häufig nur schwer zu gewinnen. Darüber hinaus hat Arbeiten im Sanitärsektor einen niedrigen Stellenwert, so der Bericht weiter.
Wachstum des Wassermarktes schafft neue Arbeitsplätze Trotz dieser Herausforderungen soll der Arbeitsmarkt in der Wasserversorgung und dem Sanitärbereich laut Weltwasserbericht weltweit künftig stark wachsen. Allein in Bangladesch, Benin und Kambodscha werden bis 2025 fast 20 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten Zugang zu fließendem Wasser erhalten. Aber auch die Erneuerung von alternder und ineffizienter Wasserinfrastruktur in Industrie- und Schwellenländern wird den Arbeitsmarkt in dem Sektor künftig stützen.
Etwa 30 Prozent des weltweit dem Wasserkreislauf entnommenen Wassers gehen durch Lecks verloren, was auch in Industriestaaten vorkommt. So liegt beispielsweise der Verlust in London bei 25 Prozent, in Norwegen bei 32 Prozent. Gleichzeitig wächst der Druck auf Süßwasserressourcen durch das Bevölkerungswachstum, steigende Lebensstandards und die Auswirkungen des Klimawandels. Die Grundwasserentnahme hat sich seit 1980 jährlich um 1 Prozent erhöht.
Im zweiten Teil schauen wir uns an, welche Herausforderungen die steigende Weltbevölkerung für die zukünftige Wasserversorgung mit sich bringt und welche Anlagemöglichkeiten der Bereich Wasserversorgung, Wasserinfrastruktur und Wasserreinigung bietet.
Quelle: Societe Generale