Der einfache und ultimative Investment-Tipp
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
„Die beste Zeit zu investieren ist, wenn Sie das Geld dafür haben.“ Dies war der einfache und ultimative Investment-Tipp von Sir John Templeton, Gründer des legendären Templeton Growth Fund, als er gefragt wurde, wann die beste Zeit zum Investieren sei.
Ein Universal-Tipp?
Wie es Weisheiten oft an sich haben, scheinen sie im ersten Moment nicht wirklich zu helfen. Schließlich sind damit noch lange nicht alle Fragen zufriedenstellend geklärt. Was ist, wenn die Kurse fallen, wenn ich Geld habe? Oder es zu einem Crash kommt? Oder eine jahrelange Seitwärtsbewegung auf mich wartet?
Zu diesen Fragen gibt es leider keine überlieferten Antworten von Templetons. Da seine Einstellung über die langfristigen Perspektiven des Marktes bekannt sind, lässt sich seine Antwort darauf jedoch ableiten: Die wirtschaftliche und die technische Entwicklung schreitet nahezu unaufhaltbar weiter voran. Davon profitieren die Unternehmen und so steigen deren Aktienkurse. Schlussendlich entwickeln sich Aktienkurse bzw. Indizes immer positiv. Es ist nur eine Frage der Zeit. Selbst ein noch so furchterregender Crash, wie z.B. der von 1987, wird früher oder später nicht mehr sein als eine Fußnote in der Börsengeschichte.
Die besten Investitionszeitpunkte
Auch wenn an den Worten von Sir John viel Wahres dran ist. Sind diese Fragen durchaus berechtigt. Denn es gibt ja, zumindest am Aktienmarkt, beste und allerbeste Investmentzeitpunkte. So wie auch Templetons wusste, ist der allerbeste Zeitpunkt im Tief nach einem Crash. Seit nun 8 Jahren befindet sich der Aktienmarkt in einer Rally. Jetzt noch in eine der längsten Bullenmärkte der Geschichte langfristig zu investieren, könnte gefährlich sein.
Und hier kommt die Krux. Erkannten Sie etwa vor 8 Jahren die Chance zum Einstig kurz nach dem Tief und nutzten sie? Zu eben jener Zeit sah die Marktlage, zwar aus anderen Gründen, nicht wirklich besser aus als heute. Erst im Nachhinein wusste man, dass es sich um eine historische Einstiegschance handelte.
Jetzt einfach den Bullenmarkt bis zum nächsten Crash auszusitzen, scheint deshalb auch nicht wirklich sinnvoll. Am Ende verpassen wir auf aufgrund von neuen Ängsten nur wieder die nächste große Einstiegschance.
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Wenn es nicht weh tut, machen Sie es nicht richtig
Es ist halt nun mal eine bekannte Tatsache, dass Investmententscheidungen nicht gerade zu den einfachsten Entscheidungen gehören, die man treffen kann. Der stetige Kampf mit unseren Ängsten und Sorgen ist oft nicht nur unangenehm, sondern sogar fast schmerzhaft. Dazu ein passendes Zitat von André Kostolany: Das an der Börse verdiente Geld ist Schmerzensgeld: Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“